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Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de

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25009 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 63<br />

sei Ich verwandle also die Zumutung <strong><strong>de</strong>r</strong> Selbstliebe<br />

in ein allgemeines Gesetz, und richte die Frage so ein:<br />

wie es dann stehen wür<strong>de</strong>, wenn meine Maxime ein<br />

allgemeines Gesetz wür<strong>de</strong>. Da sehe ich nun sogleich,<br />

daß sie niemals als allgemeines Naturgesetz gelten<br />

und mit sich selbst zusammenstimmen könne, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

sich notwendig wi<strong><strong>de</strong>r</strong>sprechen müsse. Denn die<br />

<strong>Al</strong>lgemeinheit eines Gesetzes, daß je<strong><strong>de</strong>r</strong>, nach<strong>de</strong>m er<br />

in Not zu sein glaubt, versprechen könne, was ihm<br />

einfällt, mit <strong>de</strong>m Vorsatz, es nicht zu halten, wür<strong>de</strong><br />

das Versprechen und <strong>de</strong>n Zweck, <strong>de</strong>n man damit<br />

haben mag, selbst unmöglich machen, in<strong>de</strong>m niemand<br />

glauben wür<strong>de</strong>, daß ihm was versprochen sei, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

über alle solche Äußerung, als eitles Vorgeben, lachen<br />

wür<strong>de</strong>.<br />

3) Ein dritter fin<strong>de</strong>t in sich ein Talent, welches vermittelst<br />

einiger Kultur ihn zu einem in allerlei Absicht<br />

brauchbaren Menschen machen könnte. Er sieht sich<br />

aber in bequemen Umstän<strong>de</strong>n, und zieht vor, lieber<br />

<strong>de</strong>m Vergnügen nachzuhängen, als sich mit Erweiterung<br />

und Verbesserung seiner glücklichen Naturanlagen<br />

zu bemühen. Noch frägt er aber: ob, außer <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Übereinstimmung, die seine Maxime <strong><strong>de</strong>r</strong> Verwahrlosung<br />

seiner Naturgaben mit seinem Hange <strong>zur</strong> Ergötzlichkeit<br />

an sich hat, sie auch mit <strong>de</strong>m, was man<br />

Pflicht nennt, übereinstimme. Da sieht er nun, daß<br />

zwar eine Natur nach einem solchen allgemeinen Ge-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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