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Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de

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24986 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 40<br />

haupt, nicht bloß unter zufälligen Bedingungen und<br />

mit Ausnahmen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n schlechterdings notwendig<br />

gelten müsse: so ist klar, daß keine Erfahrung, auch<br />

nur auf die Möglichkeit solcher apodiktischen Gesetze<br />

zu schließen, Anlaß geben könne. Denn mit welchem<br />

Rechte können wir das, was vielleicht nur unter<br />

<strong>de</strong>n zufälligen Bedingungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Menschheit gültig ist,<br />

als allgemeine Vorschrift für je<strong>de</strong> vernünftige Natur,<br />

in unbeschränkte Achtung bringen, und wie sollen<br />

Gesetze <strong><strong>de</strong>r</strong> Bestimmung unseres Willens für Gesetze<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Bestimmung <strong>de</strong>s Willens eines vernünftigen Wesens<br />

überhaupt, und, nur als solche, auch für <strong>de</strong>n unsrigen<br />

gehalten wer<strong>de</strong>n, wenn sie bloß empirisch<br />

wären, und nicht völlig a priori aus reiner, aber praktischer<br />

Vernunft ihren Ursprung nähmen<br />

Man könnte auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Sittlichkeit nicht übler raten,<br />

als wenn man sie von Beispielen entlehnen wollte.<br />

Denn je<strong>de</strong>s Beispiel, was mir davon vorgestellt wird,<br />

muß selbst zuvor nach Prinzipien <strong><strong>de</strong>r</strong> Moralität beurteilt<br />

wer<strong>de</strong>n, ob es auch würdig sei, zum ursprünglichen<br />

Beispiele, d.i. zum Muster zu dienen, keinesweges<br />

aber kann es <strong>de</strong>n Begriff <strong><strong>de</strong>r</strong>selben zu oberst an<br />

die Hand geben. Selbst <strong><strong>de</strong>r</strong> Heilige <strong>de</strong>s Evangelii muß<br />

zuvor mit unserm I<strong>de</strong>al <strong><strong>de</strong>r</strong> sittlichen Vollkommenheit<br />

verglichen wer<strong>de</strong>n, ehe man ihn dafür erkennt; auch<br />

sagt er von sich selbst: was nennt ihr mich (<strong>de</strong>n ihr<br />

sehet) gut, niemand ist gut (das Urbild <strong>de</strong>s Guten) als<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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