Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de
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25033 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 87<br />
selbst aber, die allen Wert bestimmt, muß eben darum<br />
eine Wür<strong>de</strong>, d.i. unbedingten, unvergleichbaren Wert<br />
haben, für welchen das Wort Achtung allein <strong>de</strong>n geziemen<strong>de</strong>n<br />
Ausdruck <strong><strong>de</strong>r</strong> Schätzung abgibt, die ein<br />
vernünftiges Wesen über sie anzustellen hat. Autonomie<br />
ist also <strong><strong>de</strong>r</strong> Grund <strong><strong>de</strong>r</strong> Wür<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> menschlichen<br />
und je<strong><strong>de</strong>r</strong> vernünftigen Natur.<br />
Die angeführten drei Arten, das Prinzip <strong><strong>de</strong>r</strong> Sittlichkeit<br />
vorzustellen, sind aber im Grun<strong>de</strong> nur so viele<br />
Formeln eben <strong>de</strong>sselben Gesetzes, <strong><strong>de</strong>r</strong>en die eine die<br />
an<strong><strong>de</strong>r</strong>en zwei von selbst in sich vereinigt. In<strong>de</strong>ssen ist<br />
doch eine Verschie<strong>de</strong>nheit in ihnen, die zwar eher<br />
subjektiv als objektiv-praktisch ist, nämlich, um eine<br />
I<strong>de</strong>e <strong><strong>de</strong>r</strong> Vernunft <strong><strong>de</strong>r</strong> Anschauung (nach einer gewissen<br />
Analogie) und dadurch <strong>de</strong>m Gefühle näher zu<br />
bringen. <strong>Al</strong>le Maximen haben nämlich<br />
1) eine Form, welche in <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Al</strong>lgemeinheit besteht,<br />
und da ist die Formel <strong>de</strong>s sittlichen Imperativs so ausgedrückt:<br />
daß die Maximen so müssen gewählt wer<strong>de</strong>n,<br />
als ob sie wie allgemeine Naturgesetze gelten<br />
sollten;<br />
2) eine Maxime, nämlich einen Zweck, und da sagt<br />
die Formel: daß das vernünftige Wesen, als Zweck<br />
seiner Natur nach, mithin als Zweck an sich selbst,<br />
je<strong><strong>de</strong>r</strong> Maxime <strong>zur</strong> einschränken<strong>de</strong>n Bedingung aller<br />
bloß relativen und willkürlichen Zwecke dienen<br />
müsse;<br />
Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie