Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de
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25048 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 102<br />
Wenn ich aber zwischen <strong>de</strong>m Begriff <strong>de</strong>s moralischen<br />
Sinnes und <strong>de</strong>m <strong><strong>de</strong>r</strong> Vollkommenheit überhaupt<br />
(die bei<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sittlichkeit wenigstens nicht Abbruch<br />
tun, ob sie gleich dazu gar nichts taugen, sie als<br />
Grundlagen zu unterstützen) wählen müßte: so wür<strong>de</strong><br />
ich mich für <strong>de</strong>n letzteren bestimmen, weil, da er wenigstens<br />
die Entscheidung <strong><strong>de</strong>r</strong> Frage von <strong><strong>de</strong>r</strong> Sinnlichkeit<br />
ab und an <strong>de</strong>n Gerichtshof <strong><strong>de</strong>r</strong> reinen Vernunft<br />
zieht, ob er gleich auch hier nichts entschei<strong>de</strong>t, <strong>de</strong>nnoch<br />
die unbestimmte I<strong>de</strong>e (eines an sich guten Willens)<br />
<strong>zur</strong> nähern Bestimmung unverfälscht aufbehält.<br />
Übrigens glaube ich einer weitläuftigen Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>legung<br />
aller dieser Lehrbegriffe überhoben sein zu können.<br />
Sie ist so leicht, sie ist von <strong>de</strong>nen selbst, <strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />
Amt es erfo<strong><strong>de</strong>r</strong>t, sich doch für eine dieser Theorien zu<br />
erklären (weil Zuhörer <strong>de</strong>n Aufschub <strong>de</strong>s Urteils nicht<br />
wohl lei<strong>de</strong>n mögen), selbst vermutlich so wohl eingesehen,<br />
daß dadurch nur überflüssige Arbeit geschehen<br />
wür<strong>de</strong>. Was uns aber hier mehr interessiert, ist, zu<br />
wissen: daß diese Prinzipien überall nichts als Heteronomie<br />
<strong>de</strong>s Willens zum ersten Grun<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sittlichkeit<br />
aufstellen, und eben darum notwendig ihres<br />
Zwecks verfehlen müssen.<br />
<strong>Al</strong>lenthalben, wo ein Objekt <strong>de</strong>s Willens zum<br />
Grun<strong>de</strong> gelegt wer<strong>de</strong>n muß, um diesem die Regel vorzuschreiben,<br />
die ihn bestimme, da ist die Regel nichts<br />
als Heteronomie; <strong><strong>de</strong>r</strong> Imperativ ist bedingt, nämlich:<br />
Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie