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Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de

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24993 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 47<br />

<strong>de</strong>ln, o<strong><strong>de</strong>r</strong> einen Willen. Da <strong>zur</strong> Ableitung <strong><strong>de</strong>r</strong> Handlungen<br />

von Gesetzen Vernunft erfo<strong><strong>de</strong>r</strong>t wird, so ist<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Wille nichts an<strong><strong>de</strong>r</strong>s, als praktische Vernunft.<br />

Wenn die Vernunft <strong>de</strong>n Willen unausbleiblich bestimmt,<br />

so sind die Handlungen eines solchen Wesens,<br />

die als objektiv notwendig erkannt wer<strong>de</strong>n, auch<br />

subjektiv notwendig, d.i. <strong><strong>de</strong>r</strong> Wille ist ein Vermögen,<br />

nur dasjenige zu wählen, was die Vernunft, unabhängig<br />

von <strong><strong>de</strong>r</strong> Neigung, als praktisch notwendig, d.i. als<br />

gut erkennt. Bestimmt aber die Vernunft für sich allein<br />

<strong>de</strong>n Willen nicht hinlänglich, ist dieser noch subjektiven<br />

Bedingungen (gewissen Triebfe<strong><strong>de</strong>r</strong>n) unterworfen,<br />

die nicht immer mit <strong>de</strong>n objektiven übereinstimmen;<br />

mit einem Worte, ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Wille nicht an sich<br />

völlig <strong><strong>de</strong>r</strong> Vernunft gemäß (wie es bei Menschen<br />

wirklich ist): so sind die Handlungen, die objektiv als<br />

notwendig erkannt wer<strong>de</strong>n, subjektiv zufällig, und die<br />

Bestimmung eines solchen Willens, objektiven Gesetzen<br />

gemäß, ist Nötigung; d.i. das Verhältnis <strong><strong>de</strong>r</strong> objektiven<br />

Gesetze zu einem nicht durchaus guten Willen<br />

wird vorgestellt als die Bestimmung <strong>de</strong>s Willens<br />

eines vernünftigen Wesens zwar durch Grün<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Vernunft, <strong>de</strong>nen aber dieser Wille seiner Natur nach<br />

nicht notwendig folgsam ist.<br />

Die Vorstellung eines objektiven Prinzips, sofern<br />

es für einen Willen nötigend ist, heißt ein Gebot (<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Vernunft) und die Formel <strong>de</strong>s Gebots heißt Imperativ.<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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