Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de
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25038 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 92<br />
<strong>de</strong>n. <strong>Al</strong>lein, obgleich das vernünftige Wesen darauf<br />
nicht rechnen kann, daß, wenn es auch gleich diese<br />
Maxime selbst pünktlich befolgte, darum je<strong>de</strong>s an<strong><strong>de</strong>r</strong>e<br />
eben <strong><strong>de</strong>r</strong>selben treu sein wür<strong>de</strong>, imgleichen, daß das<br />
Reich <strong><strong>de</strong>r</strong> Natur und die zweckmäßige Anordnung<br />
<strong>de</strong>sselben, mit ihm, als einem schicklichen Glie<strong>de</strong>, zu<br />
einem durch ihn selbst möglichen Reiche <strong><strong>de</strong>r</strong> Zwecke<br />
zusammenstimmen, d.i. seine Erwartung <strong><strong>de</strong>r</strong> Glückseligkeit<br />
begünstigen wer<strong>de</strong>: so bleibt doch jenes Gesetz:<br />
handle nach Maximen eines allgemein gesetzgeben<strong>de</strong>n<br />
Glie<strong>de</strong>s zu einem bloß möglichen Reiche <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Zwecke, in seiner vollen Kraft, weil es kategorisch<br />
gebietend ist. Und hierin liegt eben das Paradoxon;<br />
daß bloß die Wür<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Menschheit, als vernünftiger<br />
Natur, ohne irgend einen an<strong><strong>de</strong>r</strong>n dadurch zu erreichen<strong>de</strong>n<br />
Zweck, o<strong><strong>de</strong>r</strong> Vorteil, mithin die Achtung für eine<br />
bloße I<strong>de</strong>e, <strong>de</strong>nnoch <strong>zur</strong> unnachlaßlichen Vorschrift<br />
<strong>de</strong>s Willens dienen sollte, und daß gera<strong>de</strong> in dieser<br />
Unabhängigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Maxime von allen solchen Triebfe<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />
die Erhabenheit <strong><strong>de</strong>r</strong>selben bestehe, und die<br />
Würdigkeit eines je<strong>de</strong>n vernünftigen Subjekts, ein gesetzgeben<strong>de</strong>s<br />
Glied im Reiche <strong><strong>de</strong>r</strong> Zwecke zu sein;<br />
<strong>de</strong>nn sonst wür<strong>de</strong> es nur als <strong>de</strong>m Naturgesetze seiner<br />
Bedürfnis unterworfen vorgestellt wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
Obgleich auch das Naturreich sowohl, als das Reich<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Zwecke, als unter einem Oberhaupte vereinigt gedacht<br />
wür<strong>de</strong>, und dadurch das letztere nicht mehr<br />
Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie