Immanuel Kant - Grundlegung zur Metaphysik der ... - Al-Adala.de
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25030 <strong>Kant</strong>: <strong>Grundlegung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Metaphysik</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sitten 84<br />
Zwecke, wohl aber je<strong>de</strong>m Glie<strong>de</strong>, und zwar allen in<br />
gleichem Maße, zu.<br />
Die praktische Notwendigkeit, nach diesem Prinzip<br />
zu han<strong>de</strong>ln, d.i. die Pflicht, beruht gar nicht auf Gefühlen,<br />
Antrieben und Neigungen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n bloß auf<br />
<strong>de</strong>m Verhältnisse vernünftiger Wesen zu einan<strong><strong>de</strong>r</strong>, in<br />
welchem <strong><strong>de</strong>r</strong> Wille eines vernünftigen Wesens je<strong><strong>de</strong>r</strong>zeit<br />
zugleich als gesetzgebend betrachtet wer<strong>de</strong>n<br />
muß, weil es sie sonst nicht als Zweck an sich selbst<br />
<strong>de</strong>nken könnte. Die Vernunft bezieht also je<strong>de</strong> Maxime<br />
<strong>de</strong>s Willens als allgemein gesetzgebend auf je<strong>de</strong>n<br />
an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Willen, und auch auf je<strong>de</strong> Handlung gegen<br />
sich selbst, und dies zwar nicht um irgend eines an<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />
praktischen Bewegungsgrun<strong>de</strong>s o<strong><strong>de</strong>r</strong> künftigen<br />
Vorteils willen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n aus <strong><strong>de</strong>r</strong> I<strong>de</strong>e <strong><strong>de</strong>r</strong> Wür<strong>de</strong> eines<br />
vernünftigen Wesens, das keinem Gesetze gehorcht,<br />
als <strong>de</strong>m, das es zugleich selbst gibt.<br />
Im Reiche <strong><strong>de</strong>r</strong> Zwecke hat alles entwe<strong><strong>de</strong>r</strong> einen<br />
Preis, o<strong><strong>de</strong>r</strong> eine Wür<strong>de</strong>. Was einen Preis hat, an <strong>de</strong>ssen<br />
Stelle kann auch etwas an<strong><strong>de</strong>r</strong>es, als Äquivalent,<br />
gesetzt wer<strong>de</strong>n; was dagegen über allen Preis erhaben<br />
ist, mithin kein Äquivalent verstattet, das hat eine<br />
Wür<strong>de</strong>.<br />
Was sich auf die allgemeinen menschlichen Neigungen<br />
und Bedürfnisse bezieht, hat einen Marktpreis;<br />
das, was, auch ohne ein Bedürfnis vorauszusetzen,<br />
einem gewissen Geschmacke, d.i. einem Wohlge-<br />
Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie