Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis: WS1011 Geschichts- und ...

Kaufempfehlungen: Tiziano Scarpa: Venedig ist ein Fisch, aus dem Italienischen von Olaf
M. Roth, Berlin (Wagenbach) 2002, 9,90 €; Norbert Huse, Venedig. Von der Kunst, eine
Stadt im Wasser zu bauen, München (Beck) 2008, 14,95€.
13 413b
- E -
Spiegelungen. Bildräume in Venedig
1350-1500.
(2 SWS) (max. 20 Teiln.)
Block Exkursion zum HS 13413a
“Venedig“.
Exkursionstermin wird noch
bekanntgegeben.
WICHTIG! Beide Veranstaltungen
(13413a und 13413b) können nur
gemeinsam besucht werden.
(n. V.) Wolf-Dietrich Löhr
Termine des Blockseminars: ca. 18.-
24.02.2011
Exkursion voraussichtlich 23.-
30.03.2011
Venedig ist ein eigentümlicher Ort, dem das Meer zugleich als Stadtmauer und
Wegesystem dient. Als internationaler Handelspunkt mit weitreichender territorialer
Ausdehnung verkleidet die aufstrebende Stadt ihre sumpfigen Ursprünge mit religiösen
Legenden und historischen Mythen, bedeckt ihre Backsteinwände mit antikem Marmor und
neuen Gemälden. Materialien und Künstler werden größtenteils importiert, aber sie leisten
eine machtvolle Rahmung der Stadträume und konstruieren das image einer geschichtlich,
politisch und ökonomisch privilegierten Metropole im Wasser.
Das Blockseminar will im Verbund mit einer Exkursion untersuchen, wie die Künstler und
Auftraggeber mit der Struktur der Stadt und ihrer (imaginierten und tatsächlichen)
Geschichte umgehen, wie Malerei, Skulptur und Architektur Räume gestalten und
semantisch besetzen. Unsere Aufmerksamkeit gilt emblematischen Einzelwerken wie S.
Maria dei Miracoli, aber auch größeren Komplexen, deren Schichtungen und
Veränderungen an der Schwelle zur Renaissance durch Fallstudien und Gruppenarbeit
nachvollzogen werden sollen (San Marco, Dogenpalast, Piazzetta, Frari-Kirche, San
Giovanni e Paolo, San Zaccaria u.a.). Dabei wird es auch darum gehen, die Rollen
bestimmter Familien und politischer Konstellationen herauszuarbeiten. Im Vordergrund
aber steht die Frage nach den Integrationen und Aktualisierungen antiker oder
mittelalterlicher Modelle, nach den Bevorzugungen bestimmter Materialien und Techniken
sowie nach der Rezeption von Bau- und Bildtypen anderer zeitgenössischer Zentren, die zu
einer spezifisch venezianischen Tradition – oder gar einer genuin venezianischen
Renaissance – umgeprägt wurden.
Einführende Literatur: Norbert Huse, Wolfgang Wolters: Venedig: die Kunst der
Renaissance. München 1986; Elisabeth Crouzet-Pavan: „Sopra le acque salse“: Espace,
pouvoir et societé à Venise à la fin du Moyen Âge, 2 Bde., Rom 1992; Patricia Fortini
Brown, Venice and Antiquity. The Venetian Sense of the Past, New Haven/London 1997;
Giandomenico Romanelli (Hg.): Venedig. Kunst und Architektur, 2 Bde., Köln 1997; Paul
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