Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis: WS1011 Geschichts- und ...

Justice“ (1971), dem Konzept einer politisch-sozialen Grundordnung, die auf dem Prinzip
der Gleichheit beruht, einen der wichtigsten Beiträge zur politischen Philosophie und Ethik
des 20. Jahrhunderts geleistet hat, spielt Religion auf den ersten Blick keinerlei Rolle. Erst
kürzlich sind posthum Texte von Rawls erschienen, die sich explizit mit Fragen der
Religion beschäftigen, diesen einen großen Stellenwert beimessen und sie in Beziehung zu
den Grundfragen politischer Ethik setzen.
Ausgehend insbesondere von dem späten Text »On My Religion« (1997) soll im Zentrum
des Seminars die Frage nach der Relevanz religiöser Überlegungen für Rawls’
Gerechtigkeitstheorie im Besonderen und für politische Ethik im Allgemeinen stehen,
wobei sich das Seminar auch als Einführung in die Philosophie Rawls’ versteht und daher
keine Kenntnisse derselben voraussetzt.
Zur Vorbereitung empfohlen: John Rawls, »On My Religion«, in: A Brief Inquiry into the
Meaning of Sin and Faith. With »On My Religion«, hg. v. Thomas Nagel, Cambridge, MA,
2010.
14 811
- S/C -
Prometheus - antik und modern
(BA: M5 (S)MA: M5 (C)Mag.: HS)
(2 SWS)
Mi 12.00-14.00 – Gosslerstr. 2–4, 009
(Hörsaal)
(20.10.) Marie-Christin Wilm
Im Seminar werden verschiedene Aspekte des Prometheus-Mythos (Prometheus als
Menschenbildner, Feuerbringer, als Gefesselter und Befreiter), sowie die Transformationen,
die diese Figur in antiken und modernen literarischen Texten erfährt, diskutiert. Neben den
griechischen Referenzstellen bei Hesiod (“Theogonie“ und “Werke und Tage“ um 700 v.
Chr.) und der dramatischen Bearbeitung durch Aischylos (“Der gefesselte Prometheus“ um
460 v. Chr.) werden wir uns insbesondere mit poetischen Texten ab dem ausgehenden 18.
Jahrhundert beschäftigen, beispielsweise mit Goethe (“Prometheus“, 1773), Heine (“Der
Gesang der Ozeaniden“, 1825/26) und M.W. Shelley (“Frankenstein. The Modern
Prometheus“, 1831), aber auch mit Nietzsche (“Die Geburt der Tragödie“, Kap. 9, ED
1871), um exemplarisch der Frage nachzugehen, inwiefern der antike Mythos zugleich zum
paradigmatischen Mythos eines modernen Menschen werden kann.
Zum Einlesen: Mythos Prometheus. Texte von Hesiod bis René Car, hg. v. Wolfgang
Storch und Burghard Damerau, Leipzig 1995.
Einen Überblick bietet: Philipp Theison: Prometheus. In: Mythenrezeption. Die antike
Mythologie in Literatur, Musik und Kunst von den Anfängen bis zur Gegenwart, hg. v.
Maria Moog-Grünewald (= Der Neue Pauly. Supplemente 5), Stuttgart u. Weimar 2008, S.
605-621.
Veranstaltung entfällt!
14 818
- S/HS -
Religion in der deutschsprachigen
Literatur des 20. Jhs. und der
Gegenwart (BA: M5 (S)MA: 2
(HS)Mag.: HS)
(2 SWS)
16.00-18.00 – Gosslerstr. 2–4, 009
(28.10.) Almut Barbara Renger
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