01.12.2012 Aufrufe

Die Europalehramts-Studiengänge

Die Europalehramts-Studiengänge

Die Europalehramts-Studiengänge

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1 <strong>Die</strong> <strong>Europalehramts</strong>-<strong>Studiengänge</strong> im Kontext<br />

Konzepte zu einer europabezogenen Lehrerinnen-/Lehrerbildung gibt es im Dreiländereck<br />

zwischen Baden, der Südpfalz, den nordwestschweizerischen Kantonen sowie den beiden<br />

elsässischen Departements seit Anfang der neunziger Jahre (vgl. Moll et al., 1995). Eine<br />

Konkretisierung auf dem Mandatsgebiet der Oberrheinkonferenz beabsichtigte das Konzept<br />

einer „Euregio-Lehrkraft“ (Hegele, 1998).<br />

1.1.2 Transnationale und europabezogene Lehramts-<strong>Studiengänge</strong><br />

In den Jahren 1997 bis 1999 wurde innerhalb der Arbeitsgruppe „Bildung und Erziehung“ der<br />

Oberrheinkonferenz das Konzept einer „Euregio-Lehrkraft“ entwickelt (Denk, 2000). Es zielte<br />

zum einen darauf ab, dass Lehramts-Studierende aus der Nordwestschweiz, dem Elsass,<br />

der Südpfalz und Baden durch den Wechsel des Studienortes die Studienangebote am<br />

jeweiligen Studienort zu einer transnationalen Einheit verbinden. Durch den Austausch von<br />

Lehrenden und Studierenden wären profunde Kenntnisse in den Sprachen Deutsch und<br />

Französisch mit landeskundlichen Kenntnissen der Oberrheinregion verknüpft worden. 5<br />

Außerdem wären didaktische Fähigkeiten, wie z.B. bilinguales Unterrichten, und interkulturelle<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten geschult worden. Schon damals war beabsichtigt, für<br />

dieses besondere Studium eine trinationale Lehrbefähigung (ein Euregio-Zertifikat) zu<br />

vergeben. An diesem Ziel scheiterte die Umsetzung des Konzepts der sogenannten<br />

„Euregio-Lehrkraft“ (Ruep, 2002). In der Konsequenz konzentrierten sich die Bemühungen<br />

einerseits auf die Ausarbeitung eines binationalen Konzepts und andererseits auf eine rein<br />

nationale Konzeption mit europabezogenen Studienelementen.<br />

Für die binationale Konzeption steht der 1998 eingeführte deutsch-französische integrierte<br />

Grundschullehramts-Studiengang zwischen der Pädagogischen Hochschule Freiburg und<br />

der „Université de Haute-Alsace“ im elsässischen Mulhouse. 6 Unter dem Dach der Deutsch-<br />

Französischen Hochschule in Saarbrücken gelingt, was ursprünglich auch in der Konzeption<br />

für die „Euregio-Lehrkraft“ vorgesehen war: <strong>Die</strong> Studierenden verbringen Studienphasen an<br />

beiden Hochschulorten und erhalten nach Abschluss des ebenfalls binational organisierten<br />

Vorbereitungsdienstes eine Lehrbefähigung für das Elsass und Baden-Württemberg. Der<br />

Studiengang ist wegen der hohen Anzahl an Studienleistungen, die sowohl auf deutscher als<br />

auch auf französischer Seite zu erbringen sind, sehr anspruchsvoll. Da außerdem die Anzahl<br />

von Studienplätzen am „Institut Universitaire de Formation de Maîtres“ begrenzt ist, können<br />

pro Studienjahr nur wenige Studierende in den Studiengang aufgenommen werden. 7<br />

5<br />

Kritisch zum regionalen Bezug Werlen, 1997, S. 189ff. Grundsätzlich zur „Europa-Kompatibilität der Lehrerausbildung in<br />

Deutschland“ s. Buchberger und Buchberger, 1999.<br />

6<br />

<strong>Die</strong> Untersuchungsergebnisse des Forschungsprojekts zum Integrierten Studiengang werden im September 2005 vorgelegt.<br />

7<br />

Das „Institut Universitaire de Formation de Maîtres“ (abgekürzt: IUFM) ist in Frankreich für die Zweite Phase der<br />

Lehrerinnen- und Lehrerausbildung zuständig.<br />

3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!