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Die Europalehramts-Studiengänge

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11 Methodisches Vorgehen<br />

11.3.3.1 Redefinition von Kriterien<br />

Das transparente Auswertungsvorgehen, das mit der Anwendung des Computerprogramms<br />

atlas-ti ermöglicht wurde, soll die Reproduzierbarkeit der Studie erleichtern. Durch die<br />

geringe Standardisierung in der „Grounded Theory“ ist bei Replikationsstudien dennoch mit<br />

Diskrepanzen zu rechnen. Deshalb sind folgende Gütekriterien beim Auswertungsvorgehen<br />

einzuhalten:<br />

- Mit „Theorie-Beobachtungskompatibilität“ ist gemeint, dass die gebildeten Konzepte,<br />

die als Bausteine einer Theorie dienen, in „der Realität der Daten“ begründet liegen<br />

sollen (Corbin & Strauss, 1990, S. 420). Zu Beginn der Auswertung wurden durch das<br />

„konkrete Kodieren“ intensive Bemühungen angestellt, alle Bedeutungsinhalte aufzudecken,<br />

die in den Daten vorliegen.<br />

- Um „Konsistenz“ zu erreichen, wurde jede Beobachtungseinheit hinsichtlich der Indikatoren<br />

für wichtige Konzepte untersucht. Konzepte wurden aufgenommen, wenn sie<br />

die Realität der untersuchten Gruppe widerspiegelten.<br />

- „Repräsentativität“ hat bei der „Grounded Theory“ eine andere Bedeutung als bei der<br />

quantitativen Forschung: Es geht darum, durch die gebildeten Konzepte das Untersuchungsphänomen<br />

zu spezifizieren. <strong>Die</strong> entwickelten Konzepte sollen für den untersuchten<br />

Gegenstand relevant sein. <strong>Die</strong>s wurde beim Auswertungsvorgehen berücksichtigt.<br />

- Durch den „Prozess der Kategorienbildung“, also der Abstraktion von Konzepten, wird<br />

eine spezifische Situation übertragbar. Durch die Bildung abstrakter Kategorien<br />

wurde versucht, die Anwendbarkeit der Ergebnisse und damit die Generalisierbarkeit<br />

zu steigern.<br />

- „Präzision“ wurde erreicht, indem während des Kodierprozesses die einzelnen Kategorien<br />

unterteilt, spezifiziert und zu Kategorie-Familien gruppiert wurden.<br />

- „Verifikation“ bezieht sich auf den gesamten Forschungsprozess. Es wurde überprüft,<br />

ob die entwickelten Konzepte für das Untersuchungsphänomen bedeutsam sind.<br />

Dafür ist auch die Einhaltung der zweiten und dritten Kriteriengruppe relevant.<br />

11.3.3.2 Kriterien zur Bewertung der Adäquatheit des Forschungsprozesses<br />

Damit Forscherinnen und Forscher die Adäquatheit von Forschungsprozessen und die empirische<br />

Verankerung von Studien überprüfen können, stellen Strauss und Corbin Kriterien vor,<br />

die dabei als Richtlinien dienen. Sie sollen den Leserinnen und Lesern eines Forschungsberichtes<br />

die Einschätzung von Komponenten des Forschungsprozesses erleichtern.<br />

Deshalb wurden für die jeweiligen qualitativen Erhebungen die Forschungsintention und die<br />

Gründe für die Wahl eines bestimmten Erhebungsinstrumentes beschrieben. Dabei wurde<br />

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