Die Europalehramts-Studiengänge
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7 Befragungen von Studienanfängerinnen und -anfängern<br />
7.1.2 Pädagogische Hochschule Karlsruhe: Erste Erhebung<br />
In Bezug auf ihren Bildungshintergrund stellen <strong>Europalehramts</strong>-Studierende keine besondere<br />
Personengruppe dar. Einzige Auffälligkeit gegenüber den Lehramts-Studierenden sind die<br />
sehr viel häufigeren Auslandserfahrungen vor Studienaufnahme und die etwas niedrigeren<br />
schulischen Fremdsprachenkompetenzen.<br />
Beide Studierendengruppen werden in der Studienwahlphase mit kritischen Äußerungen<br />
über die Europalehrämter konfrontiert. Bei der Berufswahl sind Studierenden der Europalehrämter<br />
selbstbezogene Motive und einige unspezifische Berufsvorstellungen wichtig, 17<br />
Lehramts-Studierende geben demgegenüber nur eine reduzierte Anzahl von Motiven an.<br />
Bei der Studiengangwahl lassen sich viele <strong>Europalehramts</strong>-Studierende von der irrigen<br />
Vorstellung leiten, am Ende eine Lehrbefähigung für ganz Europa oder zumindest für das<br />
Zielsprachenland zu erhalten. Bevor Lehramts-Studierende sich schließlich für ihren Studiengang<br />
entscheiden, sind die Europalehrämter für sie durchaus eine denkbare Alternative. Sie<br />
haben aber andere Prioritäten: Ihnen geht es im Studium vor allem um eine optimale Berufsausbildung.<br />
7.1.2.1 Der Bildungshintergrund der Studierenden<br />
An der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe unterscheiden sich Studierende der Europalehrämter<br />
bezüglich des Bildungshintergrunds kaum von Lehramts-Studierenden:<br />
- <strong>Europalehramts</strong>-Studierende stammen tendenziell seltener aus einem akademischen<br />
Elternhaus: Bei 50% der <strong>Europalehramts</strong>-Studierenden hat mindestens ein Elternteil<br />
einen akademischen Abschluss, gegenüber 63% bei den Lehramts-Studierenden.<br />
- Von den befragten <strong>Europalehramts</strong>-Studierenden geben 68% an, bereits vor Studienaufnahme<br />
im Ausland gelebt und/oder gearbeitet zu haben. Bei den Lehramts-<br />
Studierenden beträgt der Anteil lediglich 36%. <strong>Die</strong>ser Unterschied ist signifikant. 18<br />
- Bei <strong>Europalehramts</strong>-Studierenden wird das Interesse an einer Fremdsprache eher<br />
außerhalb des schulischen Unterrichts gefördert (56%, zu 47% bei den Lehramts-<br />
Studierenden). Im Gegensatz zu Lehramts-Studierenden sind Studierende der Europalehrämter<br />
in etwas geringerem Ausmaß der Ansicht, dass ihre Fremdsprachenkompetenzen<br />
durch den Schulunterricht gefördert wurden (60% zu 69%). 19<br />
17 <strong>Die</strong>s gilt selbst für Befragte, deren Verwandte den Lehrerinnen-/Lehrerberuf ausüben.<br />
18 <strong>Die</strong> durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Ausland beträgt für <strong>Europalehramts</strong>-Studierende 14 Monate und für Lehramts-<br />
Studierende acht Monate. Das Spektrum der angegebenen Tätigkeiten reicht von Schule über Au Pair und Sprachkurse bis zu<br />
Studien und beruflichen Tätigkeiten.<br />
19 <strong>Die</strong> Befragten konnten bezüglich der Interessenförderung für eine Fremdsprache und dem Erwerb der Fremdsprachenkompetenz<br />
wählen zwischen den Faktoren Unterricht, Schüler- und Jugendaustausch sowie der eigenen Familie.