Die Europalehramts-Studiengänge
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9 Erhebungen mit Studierenden in der Endphase ihres <strong>Europalehramts</strong>-Studiums<br />
Schließlich würde die gegenwärtig bereits übliche Praxis der Benotung von Leistungsnachweisen<br />
dann auch Sinn machen. 37<br />
Von vielen Befragten wird in der Ausweitung des abgeschichteten Prüfungsverfahrens die<br />
Lösung für ein Motivationsproblem gesehen. <strong>Die</strong> Befragten würden es in diesem Zusammenhang<br />
außerdem begrüßen, wenn an der Hochschule die Leistungsbewertung allgemein<br />
strenger wäre. Dadurch würde ihnen bereits im Studium eine realistischere Selbsteinschätzung<br />
ermöglicht. In den neuen Prüfungsordnungen von 2003 wird mit der Einführung akademischer<br />
Teilprüfungen ein erster Schritt in diese Richtung getan.<br />
<strong>Die</strong> Tatsache, dass die Projektprüfungsnote in die Note des Ersten Staatsexamens einfließt,<br />
macht die Projektprüfung jedoch noch nicht zu einer Art Probelauf für das Erste Staatsexamen.<br />
Dazu sind diese Prüfungen zu unterschiedlich. <strong>Die</strong> Befragten machen sich aufgrund<br />
der Erfahrungen mit der Projektprüfung nicht mehr oder weniger Sorgen über das Erste<br />
Staatsexamen als zuvor.<br />
Von den verschiedenen inhaltlichen und formalen Anforderungen an die schriftliche Ausarbeitung<br />
und an die Präsentation haben die Befragten aufgrund von Gesprächen mit den<br />
Lehrenden vor der Prüfung durchaus Kenntnis. 38 <strong>Die</strong> schriftliche Ausarbeitung und die<br />
Präsentation fallen den Studierenden weder besonders leicht noch besonders schwer. 39 Mit<br />
der Benotung sind die Befragten überwiegend zufrieden, da ihre Leistungen oft sehr gut<br />
bewertet werden. Es stimmt in diesem Zusammenhang bedenklich, dass die Befragten<br />
angeben, durch die Projektprüfung kaum zu lernen, ihre Leistungen realistisch einzuschätzen.<br />
Das kann zum Teil an der Art der Rückmeldung liegen: <strong>Die</strong> Befragten geben an,<br />
dass ihnen nach der Prüfung an Stelle einer ausführlichen Rückmeldung mündlich lediglich<br />
eine Gesamtnote mitgeteilt wird.<br />
Welche Erfahrungen machen die Befragten bei der Erarbeitung ihres Projekts? 40<br />
- Arbeitsformen: Sofern die Projektstudien kumulativ absolviert werden, ziehen 77%<br />
dieser Befragten es vor, alleine zu arbeiten. Werden die Projektstudien dagegen<br />
mittels eines einzelnen Projektseminars absolviert, dann erarbeiten alle bis auf eine<br />
Befragte das Projekt in Partnerarbeit.<br />
In vielen Partnerarbeitsgruppen muss erst einmal Konsens über das Ziel und die<br />
inhaltlichen Schwerpunkte erreicht werden. Ist dies der Fall, dann wird, wie 96%<br />
dieser Befragten angeben, das weitere Vorgehen gemeinsam festgelegt, weitgehend<br />
arbeitsteilig vorgegangen und auch zielorientiert gearbeitet. <strong>Die</strong> Zusammenarbeit und<br />
der Austausch über die Arbeitsaufgaben werden durchweg als konstruktiv und als<br />
37 „Ich finde es sinnlos, benotete Scheine zu sammeln, die im Endeffekt nichts zählen. Warum also dann die Benotung?“<br />
38 Dabei scheint es von Fach zu Fach recht unterschiedliche Vorstellungen bezüglich der Anforderungen zu geben: „Es kann<br />
NICHT sein, dass ein Fach [einen] schriftlichen Bericht von ca. 60 Seiten, ein anderes von 4 Seiten verlangt.“ Das<br />
„Merkblatt zur Projektprüfung“ empfiehlt einen Umfang von 15 Seiten (s. Anhang, S. 173f).<br />
39 Schwierigkeiten bereitet gelegentlich das wissenschaftliche Arbeiten in der Fremdsprache und der Umfang der Arbeiten.<br />
40 <strong>Die</strong> angegebenen Lernfortschritte können selbstverständlich nicht auf einzelne Faktoren zurückgeführt werden.<br />
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