Die Europalehramts-Studiengänge
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11 Methodisches Vorgehen<br />
<strong>Die</strong> Fragebögen wurden den einzelnen Personen der jeweiligen Zielgruppe in der Regel<br />
postalisch zugesandt. 1 Da die Erhebungen nie während der vorlesungsfreien Zeit durchgeführt<br />
wurden, konnten die Fragebögen von allen Personen an einzelnen Sammelstellen<br />
kostenfrei zurückgegeben werden. <strong>Die</strong> Rückgabefrist betrug jeweils einen Monat. Nach<br />
Verstreichen dieser Frist wurde bei allen Erhebungen nochmals ein Erinnerungsschreiben<br />
versandt. Ziel war es, den Rücklauf zurückgesandter Fragebögen zu erhöhen.<br />
Für den Versand der Fragebögen wurden in Abstimmung mit den Datenschutzbeauftragten<br />
der Hochschulen bei allen Erhebungen Personendaten genutzt. <strong>Die</strong> Fragebögen erhielten<br />
jedoch keine Markierungen, die eine spätere Zuordnung von zurückgesandten Fragebögen<br />
auf Personen gestattet hätten.<br />
Auf den Fragebögen der meisten Erhebungen sollten die Befragten einen Code angeben,<br />
der auf relativ individuellen und gleichzeitig unveränderlichen Angaben der Befragten<br />
beruhte. Gefragt wurde z.B. nach den ersten beiden Buchstaben des Vornamens der Mutter<br />
und den letzten beiden Ziffern des Geburtsjahres des Vaters. Der Code sollte die Möglichkeit<br />
eröffnen, zwischen Fragebögen verschiedener Erhebungen, die von identischen Personen<br />
stammen, Bezüge herzustellen. Genutzt wurde dies beispielsweise bei den beiden Erhebungen<br />
zur Anfangsphase in Freiburg. Da der Code von den Befragten selbst hergestellt<br />
wurde, ihre eigene personale Identität jedoch unbekannt blieb, konnte vom Code nicht auf<br />
die Befragten rückgeschlossen werden.<br />
Für jede Erhebung wurde ein standardisierter Fragebogen konstruiert, der vorwiegend<br />
geschlossene Fragen enthielt. Für Statistiker wird die Repräsentativität der so gewonnenen<br />
quantitativen Daten alleine durch die Ziehung einer Zufallsstichprobe gewährleistet (Stenger<br />
1994, S. 42ff): Jedes Individuum einer Grundgesamtheit hat dann statistisch gesehen die<br />
gleiche Chance, Teil einer Stichprobe zu sein. Das bildet die Grundlage für den Schluss von<br />
Verteilungen in einer Stichprobe auf die Verteilungen in einer Grundgesamtheit. <strong>Die</strong> Frage,<br />
von wie vielen Individuen einer Stichprobe am Ende wirklich Daten vorliegen, ist für den<br />
Statistiker demgegenüber nachrangig. 2<br />
In der Forschungspraxis wird die Repräsentativität von Erhebungen oft von der Höhe der<br />
Rücklaufquoten und der Ähnlichkeit bestimmter Merkmalsverteilungen zwischen Stichprobe<br />
und Rücklauf abhängig gemacht. 3 Es bestehen jedoch unterschiedliche Ansichten darüber,<br />
wie hoch die Rücklaufquote sein muss, damit die Erhebungsergebnisse als „repräsentativ“<br />
gelten können. Ebenso besteht keine Einigkeit über die Relevanz der Ähnlichkeit bestimmter<br />
Merkmalsverteilungen zwischen Stichprobe und Rücklauf sowie über den Sinn von<br />
1<br />
Eine Ausnahme bildet die Lehrendenbefragung: Den meisten hauptamtlichen Lehrenden wurde der Fragebogen in die Postfächer<br />
an der Hochschule gelegt, während den meisten Lehrbeauftragten der Fragebogen postalisch zugesandt wurde.<br />
2 2 6<br />
Kritisch zum Begriff „Repräsentativität“ auch Bortz und Döring 1995 , S. 371ff sowie Schnell, Hill und Esser 1999 ,<br />
S. 284ff und Schnell 1997, S. 12ff.<br />
3<br />
Mit „Rücklaufquote“ ist hier gemeint: <strong>Die</strong> Differenz zwischen dem Umfang der Stichprobe und der Anzahl zurückgesandter<br />
Fragebögen in Prozent.<br />
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