Die Europalehramts-Studiengänge
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10 Befragung der Lehrenden<br />
selbst von Lehrenden geteilt, die bereits Veranstaltungen für die Europalehrämter durchgeführt<br />
haben. 4 45% aller Befragten sind dennoch der Meinung, dass bei den bestehenden<br />
Europalehrämtern die inhaltlichen Aspekte der europäischen Dimension berücksichtigt<br />
werden (Mittelwert 3,1 auf einer sechsstufigen Skala). 5 Einige dieser Befragten schlagen vor,<br />
die Kooperation zwischen den Fremdsprachenfächern und den Sachfächern zu vertiefen.<br />
<strong>Die</strong> Befragten halten Maßnahmen für wichtig, die in der Hochschullehre eine fachlich angemessene<br />
Umsetzung der inhaltlichen Aspekte der europäischen Dimension fördern. An<br />
erster Stelle geht es ihnen um die erforderlichen Kompetenzen von Lehrenden (z.B. Fremdsprachenkompetenzen<br />
als Einstellungskriterium, Weiterbildung). Außerdem geht es ihnen<br />
darum, die personellen Kapazitäten der Hochschule durch internationale Kooperation qualitativ<br />
zu stärken (Kooperation mit Partnerhochschulen bezüglich des Lehrangebots, Lehrendenaustausch).<br />
Es folgen Vorschläge, die die Zusammenarbeit zwischen Sach- und Fremdsprachenfächern<br />
sowie die Forschung zur europäischen Mehrsprachigkeit und zum „Bilingualen<br />
Lehren und Lernen“ betreffen.<br />
Zu den Realisierungschancen der genannten Maßnahmen äußern sich 35% der Befragten<br />
nicht. 30% erwarten keine Schwierigkeiten, 35% rechnen dagegen mit großen Schwierigkeiten.<br />
Beispiele hierfür sind die finanziellen Schwierigkeiten und die personellen Engpässe.<br />
Verstärkt werden sollte die Kooperation mit den Schulen, innerhalb der Hochschule und mit<br />
anderen europäischen Hochschulen. Angesichts der im Vergleich zu den herkömmlichen<br />
Lehrämtern geringen Anzahl von <strong>Europalehramts</strong>-Studierenden halten einige Lehrende<br />
Fremdsprachenkompetenzen nicht für ein entscheidendes Kriterium bei der Berufung oder<br />
Einstellung von Personen in den Sachfächern.<br />
Auf welche Weise könnten die strukturellen Aspekte der europäischen Dimension in den<br />
<strong>Studiengänge</strong>n berücksichtigt werden? <strong>Die</strong> Befragten geben konkreten, mittelfristig realisierbaren<br />
Maßnahmen (z.B. Anwendung von ECTS, Integration von im Ausland zu absolvierenden<br />
Studienmodulen) den Vorzug vor tiefgreifenden Veränderungen (z.B. gestuftes<br />
Studiengangsmodell). Im Zuge des Entwurfs eines neuen Struktur- und Entwicklungsplans<br />
werden an der Pädagogischen Hochschule Freiburg seit September 2003 kontinuierlich<br />
Perspektiven für gestufte Lehramts-<strong>Studiengänge</strong> diskutiert (vgl. Feininger, Holzbrecher und<br />
Ritterbach, 2004). <strong>Die</strong> Einstellung der Lehrenden zum gestuften Studiengangmodell hat sich<br />
in diesem Diskussionsprozess verändert. <strong>Die</strong>s zeigt sich an den vielen, von verschiedenen<br />
Instituten vorgestellten Bachelor-/Master-Modellen für Lehramts- und Diplom-<strong>Studiengänge</strong>.<br />
Was die Realisierungschancen solcher Maßnahmen betrifft, so haben 41% der Befragten<br />
sich nicht dazu geäußert, 25% erwarten keine Schwierigkeiten, 34% dagegen große<br />
4 Zu den Realisierungschancen eines entsprechenden Studiengangs äußern sich 28% der Befragten nicht, 35% erwarten keine<br />
Schwierigkeiten, 38% dagegen große Schwierigkeiten. Genannt werden z.B. die fehlende fremdsprachliche und fachliche<br />
Kompetenz der Lehrenden, personelle Engpässe sowie die mangelnde Kooperation mit Schulen, innerhalb der Hochschule<br />
und mit Hochschulen anderer europäischer Länder.<br />
5 Von den anderen 55% der Befragten liegen hierzu keine Angaben vor.<br />
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