Die Europalehramts-Studiengänge

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10 Befragung der Lehrenden
Anhand einer Skala von eins bis sechs konnten die Befragten Aspekte der europalehramtsspezifischen
Lehre in ihrem jeweiligen Fach bewerten. Die Angaben der Befragten werden
im Folgenden aufgrund der geringen Anzahl von Befragten nicht nach Fächern differenziert.
Bei den in Klammern angeführten Ziffern handelt es sich um Mittelwerte.
- Inhaltliche Aspekte: Zufriedenstellende Bewertungen vergeben die Befragten bei
folgenden Aspekten: Berücksichtigung aktueller ausländischer Forschungsergebnisse
und ausländischer Fachliteratur (Mittelwert: 3,0), Berücksichtigung interdisziplinärer
Perspektiven (3,1) und europäischer Perspektiven (2,7). Auch was den Bezug zum
späteren Berufsfeld und die Verbindung zwischen Theorie und Praxis angeht, sind
die Befragten zufrieden (Mittelwerte jeweils 2,8). Etwas weniger Zufriedenheit besteht
in Zusammenhang mit der inhaltlichen Breite des Lehrangebots im jeweiligen Fach
(3,3) sowie mit der Zahl der Lehrenden in Relation zur Zahl der Studierenden (3,7).
- Aspekte der Leistungsanforderung an Studierende: Die Befragten sind zufrieden
bei Anforderungen fachwissenschaftlicher und fachdidaktischer Art sowie bei interdisziplinären
Anforderungen. Auch bezüglich des Anforderungsniveaus für Leistungsnachweise
werden zufriedenstellende Bewertungen vergeben (jeweils ca. 2,8). Etwas
schlechter ist die Bewertung der wissenschaftsmethodischen Anforderungen (3,5). 12
50% der Befragten geben an, dass Europalehramts-Studierende sich von den Studierenden
der herkömmlichen Lehrämter unterscheiden. Sie bescheinigen den Studierenden der Europalehrämter
eine bessere Fremdsprachenkompetenz sowie allgemein größeres Engagement
und Interesse. Angemerkt wird weiterhin, dass sie aus ganz Deutschland stammten und bei
der Studienorganisation größere Probleme zu überwinden hätten als die Studierenden der
herkömmlichen Lehrämter.
Die weiteren Ausführungen beziehen sich auf alle Befragten, deren Fach an den Europalehrämtern
beteiligt ist (insgesamt 39 Befragte).
Infrastrukturelle Aspekte sind für den Erfolg von Modellstudiengängen von großer Bedeutung.
Mit Hilfe von sechsstufigen Skalen konnten die Befragten mehrere Aspekte in den
Bereichen Ausstattung, organisatorische und konzeptionelle Tätigkeiten bewerten. Die in
Klammern angeführten Zahlen sind jeweils Mittelwerte.
- Ausstattung: Der Umfang an englisch- und französischsprachiger Sachfachliteratur
in der Bibliothek ist nicht zufriedenstellend (Mittelwert jeweils 3,6). Etwas besser wird
die Situation bei der Literatur für „Bilinguales Lehren und Lernen" eingeschätzt (3,2).
- Organisatorische Tätigkeiten: Der Informationsaustausch zwischen den beteiligten
Fächern ist für die Befragten nicht zufriedenstellend (3,9). Positiv eingeschätzt wird
12 Die Befragten konnten bezüglich der inhaltlichen Aspekte und der Anforderungsaspekte weiterhin angeben, wie wichtig
ihnen ein Aspekt jeweils für eine qualitativ hochwertige Lehre ist. Die Mittelwerte liegen bei allen Aspekten jeweils um ca.
1,0 niedriger, d.h., die Befragten registrieren jeweils einen deutlichen Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Am
größten ist die Diskrepanz bei den wissenschaftsmethodischen Anforderungen (3,5 zu 1,9).