Die Europalehramts-Studiengänge

3 Empfehlungen des Forschungsprojekts WTL
3.2 Zur Weiterentwicklung der Europalehrämter:
Modelle transnationaler Bachelor-/Master-Studiengänge
Mit Blick auf die Herausbildung eines europäischen Hochschulraums (s. Abschnitt 1.2, S. 6)
lassen sich die vorausgehenden Empfehlungen weiter spezifizieren: Die Europalehrämter
sollten zu transnationalen Bachelor-/Master-Studiengängen weiterentwickelt werden. 8
Die folgenden Modelle berücksichtigen die Vorgaben der Drucksache 13/3232 des Landtags
vom 21.05.2004: „Die Umstellung auf Bachelor/Master“ heißt es in der Antwort des Kultusministeriums,
soll „für eine Studienreform und Qualitätsverbesserung an den Pädagogischen
Hochschulen“ genutzt werden. „Die Ergebnisse der derzeit laufenden Evaluationen müssen
dabei mit einfließen“ (S. 10). Dies gilt auch für den Abschlussbericht der Gutachterkommission
zur „Evaluation der Erziehungswissenschaft an den Universitäten und Pädagogischen
Hochschulen des Landes Baden-Württemberg“ (MWK, 2004).
Die Europalehramts-Studiengänge erfüllen nach ihrer Umstellung auf das gestufte System
ihre Modellfunktion ebenso wie bereits heute
• der im Mai 2005 akkreditierte Bachelor-/Master-Studiengang „Lehramt an beruflichen
Schulen“ (Pädagogischen Hochschule Freiburg und Fachhochschule Offenburg);
• der Fern- und Kontakt-Studiengang „Didaktik des frühen Fremdsprachenlernens“ der
Pädagogischen Hochschule Freiburg (Umstellung auf Master-Studiengang geplant);
• der „Trinationale Master-Studiengang“ des COLINGUA-Verbundes am Oberrhein
bzw. der trinationale Master-Studiengang (Freiburg – Mulhouse – Basel) bei der
Deutsch-Französischen Hochschule.
3.2.1 Die Europalehrämter als Bachelor-/Master-Studiengänge
Ausgangspunkt der Überlegungen zur Weiterentwicklung der Europalehramts-Studiengänge
ist die Erweiterung des bisherigen Qualifikationsspektrums an den Pädagogischen Hochschulen
in Freiburg und Karlsruhe. Es umfasst z.B. gemäß Struktur- und Entwicklungsplan
2006-2010 der Pädagogischen Hochschule Freiburg folgende Bereiche:
- die Stufe der frühkindlichen Bildung, die neu zu konzipieren ist;
- ein eigenes Grundschullehramt der Zukunft, das den Übergang von der Elementarstufe
zur Primarstufe enthält;
- die Lehrämter der weiterführenden Schularten Hauptschule und Realschule;
- den Bachelor-/Master-Studiengang „Lehramt an beruflichen Schulen“, der zum
höheren Dienst führt;
- die bereits avisierte Kooperation zwischen der Pädagogischen Hochschule Freiburg
und der Universität Freiburg innerhalb der gymnasialen Lehrerbildung im Bereich der
Erziehungswissenschaften und ausgewählter zentraler Fachdidaktiken.
Diese Erweiterungen des bisherigen Qualifikationsspektrums werden unterschiedlich auf die
Bachelor- und die Master-Stufe verteilt. Abbildung 18.1 gibt dazu einen ersten Überblick:
8 Vgl. die Vorschläge des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst in der Broschüre „Bachelor und Master.
Neue Studienabschlüsse an den Hochschulen in Baden-Württemberg“ (2005).
17