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Die Europalehramts-Studiengänge

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1 <strong>Die</strong> <strong>Europalehramts</strong>-<strong>Studiengänge</strong> im Kontext<br />

Bei der rein nationalen Studiengangskonzeption in Baden-Württemberg handelt es sich um<br />

die <strong>Europalehramts</strong>-<strong>Studiengänge</strong>. Ausgangspunkt dieser 1999 an den Pädagogischen<br />

Hochschulen Freiburg und Karlsruhe eingeführten <strong>Studiengänge</strong> ist die Annahme, dass jede<br />

Form der Lehrerinnen-/Lehrerbildung folgender Bestandteile bedarf:<br />

- grundlegender erziehungswissenschaftlicher Studien;<br />

- studienbegleitender berufspraktischer Ausbildungssequenzen in Form von schulpraktischen<br />

Experimenten und schulpraktischen Studien;<br />

- solider fachwissenschaftlicher Grundlagen;<br />

- intensiver Studien der Fachdidaktiken unter Beachtung der relevanten Schularten<br />

und Schulstufen.<br />

<strong>Die</strong>se vier Elementarbereiche jeder qualifizierten Form von Lehrerinnen-/Lehrerbildung<br />

bekommen in den eigenständig konzipierten Europalehrämtern eine besondere Ausprägung.<br />

Mit Blick auf transnational geöffnete Arbeitsmärkte werden Lehrpersonen benötigt, die über<br />

die fachlichen Kompetenzen hinaus folgende zentralen überfachlichen Fähigkeiten besitzen:<br />

- Bilinguale Kompetenz: <strong>Die</strong> Ausbildung garantiert schon in der heutigen Form eine<br />

hohe kommunikative Kompetenz der Absolventinnen und Absolventen in der Zielsprache<br />

(Französisch oder Englisch). Gleichzeitig werden durch die Ausbildung in<br />

einem Sachfach mit einem Anteil an zielsprachlicher Sachfachkompetenz (Fachwortschatz,<br />

Idiomatik, Lexik) in wichtigen Sachfachbereichen überfachliche Kompetenzen<br />

gefördert.<br />

- Interkulturelle Kompetenz: <strong>Die</strong> Forschungsergebnisse unterstreichen, dass Studierende<br />

durch den Auslandsaufenthalt einen entscheidenden Mehrwert an interkultureller<br />

Kompetenz aktiv erwerben (vgl. Kapitel 8). So treten die Unterschiede zwischen<br />

den Kulturbegriffen und Kulturtraditionen als Ansprüche an Personen und Personengruppen<br />

erst durch die persönliche Erfahrung im anderen Land hervor. <strong>Die</strong> Studierenden<br />

entwickeln durch den Auslandsaufenthalt ein interkulturelles Bewusstsein,<br />

das über ihre bisherige nationale oder regionale Identität hinaus geht (Hermes, 2005,<br />

S. 185ff).<br />

- Europakompetenz: Mit den in den Prüfungsordnungen verwendeten Begriffen „europaorientiert“,<br />

„europabezogen“ und „europäische Studien“ 8 sind europäische Kulturstudien<br />

gemeint, die die konstitutive Grundlage aller Studienbestandteile sein sollten:<br />

Unter Einbeziehung der Vergleichenden Erziehungswissenschaften, der Vergleichenden<br />

Kulturwissenschaften, historischer, geographischer, kulturhistorischer Europastudien<br />

und einer weiteren europäischen Sprache sollten sie interdisziplinär ausgerichtet<br />

werden und das eigentliche „Band“ sein, das die Europalehrämter zusammenhält<br />

und immer wieder bündelt.<br />

8 Vgl. § 28 und Anlage 4 in der Prüfungsordnung für Grund- und Hauptschule (GHPO1) von 1998/1999 sowie § 29 und<br />

Anlage 5 in der Prüfungsordnung für Realschule (RPO1) von 1999/2001.

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