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Die Europalehramts-Studiengänge

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10 Befragung der Lehrenden<br />

10 Befragung der Lehrenden<br />

Mit Hilfe einer quantitativen Befragung wurde die Akzeptanz der <strong>Europalehramts</strong>-<br />

<strong>Studiengänge</strong> bei allen Lehrenden an beiden Pädagogischen Hochschulen untersucht. <strong>Die</strong><br />

Befragung richtete sich explizit an alle Lehrenden und nicht nur an diejenigen, deren Fächer<br />

an den <strong>Studiengänge</strong>n beteiligt sind. Dahinter stand die Absicht, von allen Lehrenden ein<br />

differenziertes Meinungsbild über die <strong>Europalehramts</strong>-<strong>Studiengänge</strong> und die mit ihnen<br />

verbundenen bildungspolitischen Absichten zu erhalten.<br />

Das Ziel einer Vollerhebung („Befragung aller Lehrenden“) wurde aufgrund der geringen<br />

Beteiligung verfehlt. <strong>Die</strong> Befragungsergebnisse können deshalb nur das Stimmungsbild unter<br />

den Personen wiedergeben, die sich an der Befragung beteiligt haben. 1<br />

Bei den Befragten hat die Einführung einer europäischen Dimension in der Lehrerinnen-/<br />

Lehrerbildung des Landes Baden-Württemberg einen hohen Stellenwert. <strong>Die</strong> inhaltliche<br />

Implementierung der europäischen Dimension in Ausbildungsgänge von Lehrpersonen wäre<br />

nach Ansicht der Befragten bereits durch ein Lehramts-Studium gewährleistet, das ein<br />

besonderes Gewicht auf die Fremdsprachen, europäische Kulturstudien und interkulturelle<br />

Aspekte legt. Das „Bilinguale Lehren und Lernen“ tritt demgegenüber in den Hintergrund. <strong>Die</strong><br />

Befragten vertreten auch im Hinblick auf eine geänderte Studiengangsstruktur eine eher<br />

zurückhaltende Position: Sie bevorzugen mittelfristig realisierbare Maßnahmen vor tief<br />

greifenden Veränderungen.<br />

<strong>Die</strong> bestehenden <strong>Europalehramts</strong>-<strong>Studiengänge</strong> werden vor diesem Hintergrund als eine<br />

Implementierung der europäischen Dimension in der Lehrerinnen-/Lehrerbildung angesehen,<br />

die der Weiterentwicklung bedarf: Auch wenn sich die Befragten der zahlreichen Schwierigkeiten<br />

bewusst sind (Probleme der Fremdsprachenkompetenz von Lehrenden, der Kooperation<br />

mit europäischen Hochschulen, der Verschiedenheit von Ausbildungsgängen für<br />

Lehrpersonen in Europa), ist ihre Kritik teilweise grundlegend: <strong>Die</strong> <strong>Studiengänge</strong> eröffneten<br />

keinen Zugang zum Arbeitsmarkt anderer europäischer Länder und seien wenig strukturiert.<br />

Das größte Problem in der Lehre liegt nach Ansicht vieler Befragter in der fehlenden fremdsprachlichen<br />

Kompetenz der Lehrenden und in den fehlenden finanziellen Mitteln, um das<br />

durch Lehrendenaustausch oder Lehrbeauftragungen ausgleichen zu können. Beklagt wird<br />

in diesem Zusammenhang auch der geringe Umfang spezifischer Literatur. An die eigenen<br />

Hochschulen gerichtet wird angemerkt, dass die Organisation in einigen Bereichen optimiert<br />

werden könnte (Kooperation zwischen den beteiligten Fächern, interne Informationsabläufe,<br />

Planung des Lehrangebots, Öffentlichkeitsarbeit).<br />

Trotz der genannten Implementierungsprobleme engagieren sich zahlreiche Lehrende seit<br />

langer Zeit und mit viel Einsatz für die Europalehrämter. Selbst Lehrende, deren Fächer an<br />

1<br />

An der Pädagogischen Hochschule Freiburg lag die Rücklaufquote bei 18%, an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe<br />

bei 28% (vgl. Abschnitt 11.2.5, S. 144ff).<br />

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