Die Europalehramts-Studiengänge
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8 Befragungen von Studierenden in der mittleren Studienphase<br />
Befragten befürchten auch, dass der Aufwand bei der Vor- und Nachbereitung von<br />
Lehrveranstaltungen zu hoch ist.<br />
An den Schulen erwarten die Studierenden einen eher autoritären Unterrichtsstil und<br />
mehr Frontalunterricht als an deutschen Schulen.<br />
8.1.1.2 Während des Auslandsaufenthaltes<br />
Vier Studierende haben während des Auslandssemesters ihr wöchentliches Tagebuch<br />
geführt. Zwei Studentinnen waren in Frankreich und zwei Personen haben in Kanada<br />
studiert. Unter den Studierenden in Kanada waren eine männliche Person mit Zielsprache<br />
Französisch und eine Studentin mit Zielsprache Englisch. Im Schnitt waren die Studierenden<br />
sechs Monate im Ausland. Mit Hilfe des Tagebuchs sollten dieselben Themenbereiche<br />
während des Auslandssemesters wie bereits davor reflektiert werden. Aus den Tagebuchnotizen<br />
geht jedoch hervor, dass die Befragten auch eigene Schwerpunkte gesetzt haben:<br />
- Alltagskultur: <strong>Die</strong> Studierenden berichten von kulturellen Unterschieden mit Bezug<br />
auf das Essverhalten (z.B. in Frankreich), das Verkehrswesen (in Deutschland<br />
niedrigeres Verkehrsaufkommen und Einhaltung der Verkehrsregeln), den Umweltschutz<br />
(in Deutschland gut etabliert) und den Umgang mit Fremden (in Kanada sehr<br />
herzlich).<br />
- Fremdsprache: Alle vier Studierenden berichten von Verbesserungen im Bereich der<br />
Fremdsprache (z.B. flüssiges Sprechen, Sprachsicherheit, Verstehen, Ausdruck,<br />
Wortschatz). <strong>Die</strong> Lernerfolge im Bereich des Sachfachwortschatzes werden vor allem<br />
auf die Tätigkeit als Assistenten und Assistentinnen an Schulen und an der Universität<br />
zurückgeführt. Probleme bereitet es manchmal, einzelne Personen mit ihrer individuellen<br />
Sprechweise zu verstehen.<br />
- Unterschiede an Hochschule und Schule: In Frankreich ermöglicht das Klassensystem<br />
am „Institut Universitaire de Formation de Maîtres“ (IUFM) 1 intensives<br />
Arbeiten in kleinen Gruppen, es können aber keine eigenen Studienschwerpunkte<br />
gesetzt werden. Der Umgang mit den Dozierenden wird als kooperativ beschrieben.<br />
Das zweite praxisorientierte Jahr bewerten die Studierenden sehr positiv, allerdings<br />
treten die Studierenden erst sehr spät in Kontakt mit der Schulpraxis.<br />
Auch in Kanada wird der Kontakt zu den Lehrenden von den deutschen Studierenden<br />
als sehr offen wahrgenommen. <strong>Die</strong> Betreuung durch die Dozierenden ist nach<br />
Meinung der Studierenden sehr viel intensiver als an den Pädagogischen Hochschulen.<br />
<strong>Die</strong>s betrifft die Prüfungsvorbereitungen, Referate, Hausarbeiten und den<br />
1 Dabei handelt es sich um das französische Pendant zu den Staatlichen Seminaren der Zweiten Phase.