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Schriften zu Genetischen Ressourcen - Genres

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Markenschutz für das Rote Höhenvieh?<br />

spürbaren und erfahrbaren Mehrwert hat dieses Produkt für den Verbraucher? Hierin<br />

liegt einer der wesentlichen Ansätze im Zusammenhang mit der Nut<strong>zu</strong>ng einer Marke.<br />

Einerseits entstehen durch die Schaffung und das Inverkehrbringen einer Marke<br />

<strong>zu</strong>sätzliche Aufwendungen, andererseits gilt es, die naturgemäß unter den extensiven<br />

Bedingungen erwirtschaftete geringere Mengenleistung aus<strong>zu</strong>gleichen. Mit dieser<br />

Erkenntnis ist auch gleichzeitig die Situation beschrieben und die Ist-Analyse<br />

gemacht.<br />

Um der Misere <strong>zu</strong> entrinnen, ist die Marke wie geschaffen und muss mit Leben gefüllt<br />

werden. Auch das Rote Höhenvieh kommt nicht an einem ganz zentralen Instrument<br />

modernen Agierens auf heutigen Märkten vorbei - dem professionellen Marketing.<br />

Welches Aktionsgerüst stelle ich nun auf, um erfolgreich <strong>zu</strong> sein? Dabei stehen<br />

3 Aspekte für uns im Vordergrund:<br />

• Produktqualität (sensorische Qualität)<br />

• Aspekte kultureller und regionaler Identität<br />

• Aspekte der Erhaltung gefährdeter Haustierrassen<br />

Produktqualität (sensorische Qualität)<br />

In groben Zügen lässt sich aus dem Gesagten bereits ableiten, welche Kriterien hier<br />

besonders herausgehoben werden sollen. Verschiedene gleichgerichtete Faktoren<br />

bestimmen im Fall des Roten Höhenviehs die Qualität des Produktes „Fleisch“. Dem<br />

unbedarften deutschen Verbraucher muss erläutert werden, was es mit dem Kriterium<br />

Fleischqualität insgesamt, und für das Rote Höhenvieh im Besonderen auf sich<br />

hat. Es gilt, dieses Kriterium wiederum <strong>zu</strong> unterteilen. Hier unterscheiden wir die<br />

Schlachtkörperqualität, die sich nach der sogenannten „Ausprägung wertbestimmender<br />

Teilstücke“ bemisst. Hier kann das Rote Höhenvieh sicher nicht punkten, daneben<br />

gibt es jedoch auch noch die in Deutschland weitgehend unbeachtete tatsächliche<br />

sensorische Qualität, und auch die ist objektiv messbar. Das wird aber in<br />

Deutschland allenfalls <strong>zu</strong> Versuchszwecken gemacht. Also, nicht dass das Steak<br />

besonders groß ist oder aus der Keule unendlich viele Rouladen geschnitten werden<br />

können entscheidet hier über den Wert. Vielmehr stehen Kriterien im Vordergrund<br />

wie z.B. die Marmorierung (Einlagerungen von intramuskulärem Fett), die das<br />

Fleisch schön saftig macht, oder aber die Beschaffenheit der Muskelfaser selbst.<br />

Hier gilt, je feiner die Faser, desto zarter das Fleisch. Nach inzwischen durchgeführten<br />

objektiven wissenschaftlichen Untersuchungen und auch nach subjektiven Erkenntnissen<br />

und Mitteilungen schneidet hier das Rote Höhenvieh besonders gut ab.<br />

Dies gilt im übrigen für fast alle Rinderrassen, die sich auf der Basis alter Landschläge<br />

entwickelt haben, ist also offensichtlich genetisch festgelegt. Es muss jedoch gesagt<br />

werden, dass es sich hierbei in erster Linie um eine physiologisch-funktionelle<br />

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