Schriften zu Genetischen Ressourcen - Genres
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Das Zentral-Regionale Marketing der CMA<br />
In Anbetracht der Produktionsstrukturen der deutschen Landwirtschaft und insbesondere<br />
der Vermarktungsstrukturen bei der Regionalvermarktung, wird in den meisten<br />
Fällen die Ausrichtung von Produktion und Vermarktung in Richtung Qualitätsführerschaft<br />
an<strong>zu</strong>streben sein.<br />
Verbraucher beschäftigen sich <strong>zu</strong>nehmend kritisch mit dem Thema Nahrungsmittel.<br />
Teile der Verbraucherschaft wollen sogar nicht einmal mehr eine gesundheitliche<br />
Gefährdung durch den Verzehr von Lebensmitteln ausschließen. Vor dem Hintergrund<br />
der vergangenen BSE-Krise ist dies nur verständlich. Aus dieser Richtung ist<br />
ein weiterer Trend entstanden: ein steigendes Sicherheitsbedürfnis. Dieser Verbrauchertrend<br />
ist im Vergleich <strong>zu</strong>m vorher dargestellten Trend besonders interessant.<br />
Entscheidend ist heraus<strong>zu</strong>finden, mit welchen Maßnahmen Erzeuger und Vermarkter<br />
dem steigenden Sicherheitsbedürfnis gerecht werden können.<br />
Wegen seiner großen Verunsicherung, aber auch wegen seines hohen Informationsstandes,<br />
möchte der Verbraucher heute mehr als früher wissen, woher sein Produkt<br />
stammt und wie es erzeugt wurde. Am liebsten möchte er Produkte erwerben, deren<br />
Erzeuger er persönlich kennt oder die doch wenigstens aus seiner näheren Umgebung<br />
stammen, quasi <strong>zu</strong>m Anfassen. Das gilt besonders für die am Anfang genannten<br />
frischen Produkte, die von der öffentlichen Diskussion besonders stark betroffen<br />
sind. Aussagen <strong>zu</strong>r Herkunft, wie etwa aus einem bestimmten Bundesland, treffen<br />
die Wünsche der Verbraucher schon weniger, aber immer noch mehr als anonyme<br />
Produkte. Allerdings erwartet der Verbraucher auch hier konkrete Informationen über<br />
den Hersteller bzw. den regionalen Absender und die neutrale Kontrolle dieser Aussagen.<br />
Soweit Produkte nur allgemeinen Sättigungs- oder Genusswert haben, steht gerade<br />
im Zuge sinkender verfügbarer Einkommen die Preiswertigkeit im Vordergrund. Je<br />
weniger Produkte vergleichbar sind, sei es tatsächlich, sei es im subjektiven, oder<br />
auch im von der Kommunikation beeinflussten Erfahrungsbild, desto größer sind die<br />
Chancen, Verbraucher dauerhaft <strong>zu</strong> binden. Je höher der spezielle Qualitätscharakter<br />
eines Produktes ist, desto eher wird der Verbraucher regionale Produkte nachfragen.<br />
Aber auch da gilt, wenn die Preise sich <strong>zu</strong> stark nach oben bewegen, bricht die<br />
Nachfrage ab.<br />
Folgerungen für das Marketing<br />
Aus den genannten Trends lassen sich Ansatzpunkte für wirksame Marketingstrategien<br />
ableiten. Ein bereits in einer Reihe von Marketingprojekten erfolgreich umgesetzter<br />
Ansatz ist die Profilierung über Zusatznutzen im Rahmen einer auf Qualitätsführerschaft<br />
ausgerichteten Strategie. Die garantierte Herkunft des Rohstoffes aus<br />
der Region und/ oder die transparente Darstellung der Produktionsverarbeitung und<br />
Transportprozesse wird von einem Teil der Verbraucher als echter Zusatznutzen gewertet.<br />
Diese Konsumenten erweitern den für sie maßgeblichen Qualitätsbegriff über<br />
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