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Schriften zu Genetischen Ressourcen - Genres

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D. WANKE<br />

zeugerpreise <strong>zu</strong> erzielen hoffte. Die Gründung des Vereins war Vorausset<strong>zu</strong>ng, um<br />

ein geografisches Herkunftszeichen beantragen <strong>zu</strong> können. Das Markenzeichen<br />

wurde 1991 als geografisches Herkunftszeichen nach nationalem Recht beim Patentamt<br />

in München als Bildzeichen und als Wortzeichen „Hinterwälder Rind“ eingetragen.<br />

Die Kosten für die Eintragung des Markenzeichens sollten durch den Verkauf<br />

von Lizenzen wenigstens teilweise wieder eingebracht werden. Mit dem Erwerb der<br />

Lizenz verpflichtet sich der Lizenznehmer, den festgelegten Qualitätsstandard <strong>zu</strong> erfüllen.<br />

Lizenznehmer können landwirtschaftliche Betriebe und nachgelagerte Unternehmen<br />

sein (Metzgereien, Gastronomie, Handel usw.).<br />

Bemühen um geeignete Marktpartner<br />

In der Anfangsphase wurde die Antragstellung auf Markenschutz wie auch das Finden<br />

eines geeigneten Marktpartners vom Badisch-landwirtschaftlichen Hauptverband<br />

(BLAV) in Freiburg fachlich und ideell unterstützt. Seit der Eintragung des geografischen<br />

Herkunftszeichens gab es folgende konkrete Ansätze, Vermarktungspartner<br />

für Hinterwälder Produkte <strong>zu</strong> finden:<br />

• Der Beginn der rassespezifischen Vermarktung verlief sehr erfolgversprechend.<br />

So konnte die Südbadische Erzeugergemeinschaft für Schlachtvieh e.G. bereits<br />

mit Wirksamwerden des geografischen Markenzeichens als Marktpartner gewonnen<br />

werden. Für Hinterwälder Tiere zahlte sie einen Aufpreis von 1,00 DM/kg<br />

Schlachtgewicht und war mit der Produktqualität sehr <strong>zu</strong>frieden. Mit Einführung<br />

der Bullenprämie hielten viele Betriebe ihre schlachtreifen Tiere <strong>zu</strong>rück, es kam<br />

<strong>zu</strong> saisonalen Lieferengpässen und die Lieferbedingungen konnten nicht mehr<br />

erfüllt werden; die Südbadische Erzeugergemeinschaft kündigte den Vertrag. Insgesamt<br />

wurden in den anderthalb Jahren, in denen diese Absatzmöglichkeit bestand,<br />

280 Tiere unterschiedlicher Altersklassen vermarktet.<br />

• Ebenfalls Anfang der 90er Jahre wurde ein Gemeinschaftsstall <strong>zu</strong>r Ausmast von<br />

Absetzern angedacht. Das Land Baden-Württemberg signalisierte finanzielle Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />

für den Ausbau von Altgebäuden mit Standort auf der Allmendweide<br />

„Gisiboden“. Damit sollte es insbesondere den kleinen Betrieben ermöglicht werden,<br />

eine gleichmäßige Fleischqualität <strong>zu</strong> erreichen und den Absatz organisatorisch<br />

<strong>zu</strong> erleichtern. Dieses Vorhaben war damals nicht <strong>zu</strong> koordinieren. Zudem<br />

bestanden logistische Schwierigkeiten bei der Futterbeschaffung (Rundballen waren<br />

<strong>zu</strong> dieser Zeit im Süd-Schwarzwald noch weitgehend unbekannt) und bei der<br />

arbeitswirtschaftlichen Abwicklung.<br />

• Weiterhin war vom Förderverein angedacht, die lokale Metzgerei in Bernau als<br />

Lizenznehmer <strong>zu</strong> gewinnen. Ein Mitarbeiter sollte speziell für die Weiterverarbeitung<br />

von Hinterwäldern geschult werden und für den Tierankauf <strong>zu</strong>ständig sein.<br />

Das konnte aufgrund interner Unstimmigkeiten nicht realisiert werden.<br />

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