03.12.2012 Aufrufe

Schriften zu Genetischen Ressourcen - Genres

Schriften zu Genetischen Ressourcen - Genres

Schriften zu Genetischen Ressourcen - Genres

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Alte und gefährdete Haustierrassen bieten Chancen in der Vermarktung<br />

purpose, approaches have to be developed which are designed in a flexible way thus<br />

allowing to respond to the particularities of the situation of small populations, like the<br />

limited amount of products, the varying product quality or the seasonal supply.<br />

Since 1995, the Ark-Farm project of the Society for the Conservation of Old and Endangered<br />

Livestock Breeds has been active in breeding of endangered livestock<br />

breeds as well as for their integration into agricultural production. It is not possible to<br />

use the customary marketing ways via wholesalers because products of old breeds<br />

are not compatible with the EU-regulation on the grade of goods. Therefore, own niches<br />

and structures have to be set up. The marketing strategies of the meanwhile 77<br />

German Ark-Farms differ a great deal from each other and are adapted to the demands<br />

of the respective situation. The range of products is very broad and corresponds<br />

to the supply of products which may also be marketed via the typical direct onfarm<br />

marketing or via the market stall, also as organic farm.<br />

Einleitung<br />

Die Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen ist eng mit deren langfristiger<br />

Nut<strong>zu</strong>ng und einer entsprechenden Vermarktung der Produkte verbunden. Die alten<br />

Rassen sind gerade deshalb in den Gefährdungsstatus geraten, weil die konventionellen<br />

Abnehmer (Metzger, Fleischverarbeitungsbetriebe etc.) kein Interesse mehr<br />

haben, das Fleisch dieser Rassen an<strong>zu</strong>kaufen. Die Wünsche der Kunden nach Magerfleisch<br />

sind ein Grund dafür. Der Verkauf des Fleisches alter Landrassen über die<br />

konventionellen Absatzwege der Großschlachtereien ist ökonomisch unrentabel, da<br />

bei der Einstufung dieser Rassen nach der EU-Handelsklassenverordnung nur sehr<br />

geringe Kilogramm-Preise erlöst werden können. Die Halterinnen und Halter gefährdeter<br />

Haustierrassen müssen sich eigene Absatzwege für ihre Produkte erschließen.<br />

Hier gibt es inzwischen sehr unterschiedliche Modelle, die <strong>zu</strong>m größten Teil in den<br />

Bereich der Landschaftspflege und des Naturschutzes sowie in den Bereich der Erzeugung<br />

von Qualitätsprodukten mit Direktvermarktung fallen.<br />

Will man auf die Produkte (Fleisch) von gefährdeten Rassen aufmerksam machen,<br />

ist häufig die bestürzte Frage <strong>zu</strong> hören: Dürfen die Tiere denn eigentlich geschlachtet<br />

werden, sind die Tiere denn nicht vom Aussterben bedroht? Die Frage ist berechtigt,<br />

<strong>zu</strong>mal sich diese Thematik ja im Bereich der bedrohten Wildtiere und Wildpflanzen<br />

nicht stellt. Die landwirtschaftlichen Nutztierrassen hingegen sind nur dann in In-situ-<br />

Lebenderhaltungsprojekte ein<strong>zu</strong>binden, wenn die Tierhalterinnen und Tierhalter für<br />

ihre Erhaltungsarbeit entlohnt werden. Neben dem Verkauf von Zuchttieren muss es<br />

die Möglichkeit <strong>zu</strong>r Vermarktung und <strong>zu</strong>m Absatz von nicht in der Zucht ein<strong>zu</strong>setzenden<br />

Tieren geben. Dies sind vor allem Tiere, deren Abstammung bzw. Exterieur sie<br />

für einen weiteren Zuchtgebrauch ausschließen bzw. für die kein Bedarf an Zuchttieren<br />

besteht.<br />

130

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!