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Schriften zu Genetischen Ressourcen - Genres

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E. DETTWEILER und F. SCHUMANN<br />

Heute liegt die Weltweinproduktion bei ca. 280 Mio. Hektoliter im Jahr. Der jährliche<br />

Pro-Kopf-Verbrauch eines Deutschen beträgt 23 l mit leicht steigender Tendenz. Im<br />

Vergleich da<strong>zu</strong> trinken Luxemburger 62, Franzosen 59, Italiener 55, Portugiesen 50,<br />

Spanier und Österreicher 38, Dänen 29 und Amerikaner 7 Liter Wein jährlich.<br />

Entstehung des Herkunftsbewusstseins<br />

Schon im Altertum wurden besondere Weine mit dem Herkunftsort bezeichnet. Unter<br />

Fachleuten in den Produktionsgebieten selbst waren Herkunft, Rebsorte und Jahrgang<br />

wohl bekannt. Jedoch für den Weinhandel und auch für die Weintrinker erwiesen<br />

sich <strong>zu</strong>sammenfassendere Benennungen als vorteilhaft. An dieser Praxis wurde<br />

auch in Deutschland bis Anfang des 20. Jahrhunderts festgehalten.<br />

Herkunftsangaben in der Antike<br />

In Griechenland zählten einfache Weiß- und Roséweine <strong>zu</strong>m alltäglichen Verbrauch.<br />

Außerdem genossen unzählige Herkünfte ein gewisses Renommee. Da<strong>zu</strong> gehörten<br />

die Muskatweine von Santorin und Samos, die Weine von Lesbos mit den drei Lagen<br />

Mitylene, Eressos und Methymne, der likörartige Wein Rhodia von Rhodos und<br />

Chios mit der Lage Ariusia. Nach Homer (8. Jahrhundert vor Christus) war der Wein<br />

der Rebsorte Maronee des Anbaugebiets Thrakien am Ägäischen Meer am längsten<br />

bekannt, und der beste Wein stammte vom Berg Ismarus.<br />

Zu Plinius` Zeiten (23-79 n. Chr.) gab es in Italien etwa 180 Weinsorten. Sie wurden<br />

nach Herstellungsart und Geschmack unterschieden und nach Herkünften benannt<br />

wie Falerner (aus Kampanien, der manchmal so alkoholreich gewesen sein soll, dass<br />

er sich anzünden ließ), Cecube (Latinum), Chier, Lesbier; Albaner Berge (sehr süß<br />

und selten stark) und Marmetiner (Sizilien, viertbester Wein nach Plinius).<br />

Gallischer Wein wurde in so großen Mengen von den Römern eingeführt, dass Kaiser<br />

Domitian aus Protektionismus einen Anbaustopp verhängte (92 n. Christus), den<br />

Kaiser Probus im Jahr 280 wieder aufhob.<br />

Herkunftsangaben im Mittelalter bis heute: Situation in Deutschland<br />

Bis <strong>zu</strong>m ausgehenden Mittelalter wurden in Deutschland nur wenige Weinsorten unterschieden.<br />

Etwa ab dem 13. Jahrhundert sind die Bezeichnungen vinum hunicum,<br />

hunnischer, huntscher Wein und vinum francium, fränkischer, frentscher Wein überliefert.<br />

Der huntsche Wein stand für schlechteres, der frentsche Wein für besseres<br />

Gewächs.<br />

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