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Schriften zu Genetischen Ressourcen - Genres

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Markenschutz für das Rote Höhenvieh?<br />

Region in der Bezeichnung tragen (z.B. „Vogelsberger“). Auch das dient da<strong>zu</strong>, dem<br />

Verbraucher eine sehr spezifische regionale Identifizierung <strong>zu</strong> ermöglichen. Das positive<br />

Gefühl von Heimatverbundenheit wird im Verbraucher angesprochen, geweckt<br />

und schafft eine Verbindung <strong>zu</strong>m Produkt. In Zeiten einer durchaus kritisch <strong>zu</strong> betrachtenden<br />

Globalisierung wird hier bewusst ein Gegenpol gesetzt, der kleine, überschaubare<br />

und regionale Strukturen als wichtige Säulen persönlicher Identitätsfindung<br />

und -bildung hervorhebt.<br />

Die Bedeutung dieser Sekundäraspekte hat in der Geschichte des Marketings und<br />

der Werbung eine lange Tradition und wird heute in vielen Fällen praktiziert. Beispielhaft<br />

sei hier nur auf die komplexen Systeme des Sponsorings und des damit<br />

verbundenen „Product-Placements“ verwiesen, wo z.B. Brauereien als Sponsoren für<br />

Fußballclubs auftreten und sofort das Produkt (Bier) ein gewisses positives Image<br />

bekommt. Unzählige weitere Beispiele könnten hier angeführt werden.<br />

Aspekte der Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen<br />

Bereits seit langer Zeit weisen Wissenschaftler auf die Situation schwindender Vielfalt<br />

auf der Erde hin. Konzentrierten sich die Diskussionen <strong>zu</strong>nächst auf die drastisch<br />

abnehmende Artenvielfalt in Fauna und Flora, so ist seit nunmehr über 30 Jahren<br />

eine Spezifizierung dieser Thematik <strong>zu</strong> erkennen. Auch innerhalb der vom Menschen<br />

genutzten Arten, also auch der Haustiere, gab es dramatische Entwicklungen. Noch<br />

um das Jahr 1900 gab es in Deutschland mehr als 100 einheimische Rinderrassen,<br />

die sich alle unter menschlichem Einfluss über Jahrhunderte entwickelt, und die alle<br />

sehr spezifische Anpassungen durchgemacht haben. Immer größere Zusammenfassungen<br />

der ehemals getrennten Populationen führten <strong>zu</strong>r Verdrängung und <strong>zu</strong>r Verdrängung<br />

der meisten dieser Rassen. Nur ganz wenige Rassen dominieren heute die<br />

Rinder<strong>zu</strong>cht. Die ehemals einheimische Vielfalt ist unwiederbringlich verschwunden.<br />

Dieses Phänomen muss jedoch leider in allen Ländern der Erde und bei allen Tierarten<br />

festgestellt werden. Im internationalen Rahmen sind daher in den vergangenen<br />

Jahren eine Reihe von Aktivitäten auf unterschiedlichen Ebenen eingeleitet worden,<br />

die der Erhaltung und nachhaltigen Nut<strong>zu</strong>ng tiergenetischer <strong>Ressourcen</strong> dienen. In<br />

umfassender Weise ist dieser Problemkreis verankert im Gesetz <strong>zu</strong>m Übereinkommen<br />

über die Biologische Vielfalt. Die Bundesrepublik Deutschland ist Unterzeichnerstaat<br />

dieses Übereinkommens und hat Verpflichtungen <strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng übernommen.<br />

Die Weltlandwirtschaftsorganisation FAO führt mit dem Domestic-Animal-<br />

Diversity-Information-System (DAD-IS; http://dad.fao.org/en/Home.htm) eine Datenbank<br />

<strong>zu</strong> den tiergenetischen <strong>Ressourcen</strong> führt, und <strong>zu</strong>mindest darüber wacht, dass<br />

nicht weitere Rassen aussterben. Auf europäischer Ebene ist es die Europäische<br />

Vereinigung für Tierproduktion (EVT), die in einer Arbeitsgruppe diese Thematik bearbeitet<br />

und ebenfalls eine entsprechende Datenbank unterhält (http://www.tiho-<br />

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