Schriften zu Genetischen Ressourcen - Genres
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Sorten- und Herkunftsbewusstsein bei Wein<br />
Im 14. und 15. Jahrhundert kam die Verwendung von Regionalnamen wie Neckarwein,<br />
Elsässer oder Rheinwein auf, wobei die Region sehr groß gefasst war. Über<br />
den Weinhandel bürgerten sich als Weinbezeichnungen die Namen der Verschiffungshäfen<br />
ein. Der „Bacharacher“ konnte aus der gesamten Kurpfalz von Landau<br />
bis Bacharach stammen. Er war über Jahrhunderte der berühmteste deutsche Wein.<br />
Köln war für seinen Weinhandel bekannt, da dort Weine umgeladen werden mussten,<br />
ähnlich wie bei Bingen und Bacharach. Erst später traten Angaben <strong>zu</strong>r Herkunftsgemeinde<br />
auf. Die Inventur des Flaschenbestands von Anton Tuch 1507 in<br />
seinem Keller in Nürnberg bezeugt dies: Rheinwein, auch Rheinwein von Landau<br />
und St. Martin, Rinkauer, Speierer, Elsässer, Neckarwein, Heidelberger, Bergstrasse,<br />
Seligenstadt, Tauberbischofsheimer‚ Wertheimer usw.. Die Beifügung des Jahrgangs<br />
<strong>zu</strong>r Herkunft wurde seit dem Beginn des 17. Jahrhunderts üblich. Anfang des 18.<br />
Jahrhunderts werden <strong>zu</strong>nehmend Ortsnamen und Rebsorte <strong>zu</strong>sammen genannt.<br />
Abb1: Amtlicher Katasterplan der Weinbergslagen von Deidesheim (Ausschnitt).<br />
Festlegung der Lagen-Grenzen und Lagen-Namen um 1828-<br />
1835<br />
Fig. 1: Official land-register of the location of vineyards in Deidesheim (section).<br />
Assessment of the location limits and location names around 1828-1835<br />
Die aufkommende exakte Bezeichnung der Weine im 19. Jahrhundert war die Folge<br />
des Qualitätsweinbaus (allmählicher Rückgang des Mischsatzes, Bevor<strong>zu</strong>gung der<br />
Qualitätssorten, späte Traubenlese, bessere Kellertechnik und Kulturmaßnahmen).<br />
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