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Schriften zu Genetischen Ressourcen - Genres

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Kooperation Pro Specie Rara und Coop<br />

Die Verfügbarkeit der Sorten<br />

Ein großes Problem der Aufbauarbeit von Pro Specie Rara war und ist es, die Sorten,<br />

bisher in kleinsten Mengen in Privatgärten betreut und vermehrt, in genügend<br />

großen Quantitäten und in der nötigen Qualität <strong>zu</strong>r Verfügung stellen <strong>zu</strong> können. Die<br />

unten stehende Tabelle gibt eine Übersicht über die gewünschten Produktmengen<br />

und die Ausgangsmengen, die PSR <strong>zu</strong>r Verfügung hatte.<br />

Tab. 1: Produkt- und Ausgangsmengen<br />

Tab. 1: Seed quantity at the beginning of production and quantities of seed and<br />

products aimed at<br />

Art Ausgangssaatgut Zielmenge (Saatgut) Zielmenge<br />

Tomaten 0.05 kg 3 kg 17.000 kg<br />

Bohnen 0.5 kg 900 kg -<br />

Kartoffeln 1 kg 50.000 kg 500.000 kg<br />

Randen 0.1 kg 60 kg 27.000 kg<br />

Karotten 0.05 kg 50 kg 30.000 kg<br />

Die oben genannten Mengen sind natürlich bei Sorten, die über Samen vermehrt<br />

werden können um einiges schneller <strong>zu</strong> erreichen, als bei den vegetativ <strong>zu</strong> vermehrenden<br />

Sorten, wie beispielsweise Kartoffeln. Gleichzeitig ist auch zwischen ein- und<br />

zweijährigen Sorten <strong>zu</strong> unterscheiden. Bisher haben sich Arten wie Karotten, Randen<br />

(Rote Beete) und Tomaten in der Vermehrung als relativ unproblematisch erwiesen.<br />

Anders sieht dies bei Arten aus, deren Saatgut <strong>zu</strong> Degenerationserscheinungen<br />

neigt (v.a. wegen Virus- und Pilzbefalls) z.B. bei Kartoffeln und Bohnen. Da die Sorten<br />

entweder noch nie im Handel waren oder schon seit langer Zeit nicht mehr im<br />

Handel sind, wurde auf die Saatgutgesundheit weniger Wert gelegt. Für PSR stand<br />

immer die Erhaltung und nicht der Ertrag im Vordergrund. Weil die Saatgutgesundheit<br />

daher bei einigen Arten nicht ausreicht, läuft bei PSR seit vier Jahren ein Sanierungsprogramm,<br />

bei dem interessante Kartoffelsorten virusfrei gemacht werden.<br />

Auch bei den Bohnen wurden erstmals Erhebungen durchgeführt, die neben den<br />

agronomischen und kulinarischen Daten auch die Sortengesundheit thematisieren.<br />

Hier ist die Sanierung durch die Tatsache erschwert, dass es im Gegensatz <strong>zu</strong> den<br />

Kartoffeln keine standardisierten Methoden <strong>zu</strong>r Virussanierung gibt. Bei Handelssorten<br />

wurde das Gesundheitsproblem jeweils über eine rigorose Selektion auf dem<br />

Feld oder das Umsteigen auf eine neue Sorte gelöst. Allgemein muss <strong>zu</strong>m Aufbau<br />

einer Sorte bis hin <strong>zu</strong>r Markttauglichkeit durchschnittlich mit 4 bis 5 Jahren Aufbauarbeit<br />

gerechnet werden. Je nach Kultivierungsmethode und Art muss mit noch längeren<br />

Vorlaufzeiten gerechnet werden (Tab. 2). Hierbei wird leicht ersichtlich, dass es<br />

sehr wohl Sinn macht, wenn man die Erhaltung der Sorten, die evtl. interessant für<br />

den Handel werden könnten, auf möglichst hohem Qualitätsniveau durchführt. Nur so<br />

kann auf neue Trends schnell reagiert werden.<br />

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