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Schriften zu Genetischen Ressourcen - Genres

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Alte und gefährdete Haustierrassen bieten Chancen in der Vermarktung<br />

GEH-Einkaufsführer. Die GEH-Mitglieder werden alljährlich aufgerufen, Produkte<br />

gefährdeter Rassen im Einkaufsführer an<strong>zu</strong>preisen. Es gibt immer wieder Anfragen<br />

von Interessenten, die nach Produkten speziell <strong>zu</strong> alten Rassen anfragen und über<br />

den Einkaufsführer dann Be<strong>zu</strong>gsquellen erfahren können. Bisher nehmen 15 Tierhalter<br />

diese Werbemöglichkeit war, 7 Betriebe sind <strong>zu</strong>dem auch als Arche-Hof anerkannt.<br />

Die GEH bedauert, dass nicht mehr Anbietende im Einkaufsführer werben.<br />

Häufig wird jedoch das Argument vorgebracht, dass das Angebot nicht als „kontinuierlich<br />

verfügbar“ <strong>zu</strong> deklarieren sei und daher dem Kaufwunsch nicht das ganze<br />

Jahr hinweg entsprochen werden kann. Es scheint so, als ob der potenzielle Käuferkreis<br />

nicht enttäuschen werden soll, wenn das Angebot nicht ständig verfügbar ist.<br />

Einen Überblick über die Produkte wie auch über die Struktur der Höfe mit gefährdeten<br />

Rassen gibt die Zusammenstellung in Tabelle 1 wieder. Befragt wurden alle<br />

Höfe, die dem Arche-Hof Projekt der GEH angeschlossen sind, sowie Höfe aus dem<br />

Einkaufsführer. Obwohl die Anerkennung als Öko-Betrieb lediglich ein Wunschkriterium<br />

für Arche-Höfe darstellt, sind 26 % der Höfe einem Bio-Verband angeschlossen,<br />

bei Haupterwerbsbetrieben sind dies sogar 36 % der Betriebe.<br />

Wie der Tabelle <strong>zu</strong> entnehmen ist, vermarkten 42 % der Betriebe Wolle/Felle, bei<br />

Haupterwerbsbetrieben sind es sogar 53 %. Dies harmoniert auch mit der Tatsache,<br />

dass 38 % der Betriebe Schaffleisch anbieten. Sehr erfreulich im Hinblick auf den<br />

Erhalt der Rassen ist ein hoher Anteil von 36 % beim Verkauf von Zuchttieren. Hier<br />

scheinen sich die Werbemaßnahmen für das Arche-Hof Projekt bzw. im Einkaufsführer<br />

bemerkbar <strong>zu</strong> machen, und sicherlich resultiert daraus auch der Aufbau weiterer<br />

Erhaltungs<strong>zu</strong>chten. Das Motto „Erhalten durch Aufessen“ zeigt sich deutlich im Bereich<br />

des Angebotes von „Fleisch roh“. Hier liegen die Zahlen beim Rind und Schaf<br />

am höchsten mit 30 % bzw. 38 %. Unter Erhaltungsgesichtspunkten hält sich somit<br />

der Verkauf von Zuchttieren und der Verkauf von Fleischprodukten in einem guten<br />

Verhältnis.<br />

Resümee<br />

Abschließend lässt sich sagen, dass Höfe, die sich der Aufgabe gestellt haben, gefährdete<br />

Nutztierrassen <strong>zu</strong> halten und <strong>zu</strong> züchten in der Regel sehr daran interessiert<br />

sind, Produkte ihrer Tiere <strong>zu</strong> vermarkten. Ein vielfältiges Angebot wird in diesen Betrieben<br />

mitunter bereitgehalten. Nur wenige Vermarktungsmodelle sind bisher in größerem<br />

Stil aufgezogen worden, die Erfolge erzielen. Mit dem Produkt „gefährdete<br />

Rasse“ lässt sich relativ einfach ein positives Image und eine entsprechende Verkaufsstrategie<br />

aufbauen. Auf jeden Fall muss die spezielle Situation der Züchter gefährdeter<br />

Rassen beachtet werden sowie das z.T. begrenzte, saisonale und wenig<br />

kontinuierliche Angebot der Produkte.<br />

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