Schriften zu Genetischen Ressourcen - Genres
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Das Zentral-Regionale Marketing der CMA<br />
Regionale Produkte<br />
Regionale Vermarktung macht am ehesten Sinn bei Produkten, die frisch vermarktet<br />
werden und einen eher geringen Verarbeitungsgrad besitzen. Gleiches gilt für solche<br />
Produkte, die im Bild des Verbrauchers besonders gefährdend erscheinen, und deshalb<br />
durch neutral geprüfte Prozessangaben und eindeutige Herkunftsangaben für<br />
den Verbraucher wieder interessant werden. Je größer der Spezialitätencharakter<br />
der Produkte ist, desto leichter sind sie unter dem Regionalaspekt vermarktbar.<br />
Es sind Produkte aus den Bereichen Frischfleisch, Eier, Frischgemüse und Obst, die<br />
als sehr gut regional vermarktbar gelten. Etwas abgestuft dahinter sind Brot und<br />
Backwaren, Milch und Milchprodukte, sowie Fleischerzeugnisse <strong>zu</strong> nennen.<br />
Rahmenbedingungen<br />
Der überwiegende Teil der Produkte der Land- und Ernährungswirtschaft wird über<br />
den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) oder das Handwerk an den Verbraucher gebracht.<br />
In Abhängigkeit vom betrachteten Produkt ergeben sich aber Unterschiede in<br />
der Bedeutung der Einkaufsstätten und den Trends. Im Fleischbereich hat der gesamte<br />
LEH die stärkste Bedeutung mit steigender Tendenz für die Discounter und<br />
die Verbrauchermärkte. Das Metzgerhandwerk verliert deutlich an Boden. Im Produktbereich<br />
Brot liegt das Bäckerhandwerk stabil leicht unter dem gesamten LEH,<br />
wobei sich innerhalb des LEH die Anteile <strong>zu</strong>gunsten der Discounter verschieben.<br />
Der sich <strong>zu</strong>nehmend konzentrierende LEH ist und bleibt auf lange Sicht die wichtigste<br />
Einkaufsstätte für Lebensmittel. Die Großkonzerne des LEH orientieren ihre Beschaffung<br />
in steigendem Maße am internationalen Angebot. Vorstellungen, regionales<br />
Marketing könne diesen Prozess stoppen, sind unrealistisch. Ebenso wenig ist es<br />
realistisch an<strong>zu</strong>nehmen, man könne durch neue Vertriebsformen größere Mengen<br />
von Agrarprodukten in neue Kanäle neben dem LEH lenken. Produktvielfalt, günstiges<br />
Preisniveau und bequeme Erreichbarkeit sind Aspekte, die für den Einkauf im<br />
LEH sprechen. Alle, die mit dem LEH <strong>zu</strong>sammenarbeiten, müssen seine Forderungen,<br />
die durch zentralen Einkauf gleichmäßige Qualität der Produkte, eine permanente<br />
Warenverfügbarkeit und Logistikvorgaben gekennzeichnet sind, erfüllen.<br />
Dennoch – auch im LEH zwingt der harte Wettbewerb, nach Möglichkeiten <strong>zu</strong> suchen,<br />
Umsätze <strong>zu</strong> erhöhen, insbesondere aber die Erträge <strong>zu</strong> steigern. Deshalb haben<br />
die großen Konzerne nicht nur das Potenzial beispielsweise von Ökoerzeugnissen<br />
erkannt. Einzelbeispiele belegen, dass es durchaus gelingen kann, mit spezifischen<br />
Erzeuger- bzw. Herstellerprogrammen im LEH Fuß <strong>zu</strong> fassen. Es werden auch<br />
Konzepte getestet, im Outlet regionale Produkte <strong>zu</strong> bündeln. Hier bilden sich möglicherweise<br />
<strong>zu</strong>künftig Chancen für regionale Spezialitäten. Regionalkonzepte bieten<br />
sicherlich eine Profilierungsmöglichkeit gegenüber Wettbewerbern, wobei es mit hohem<br />
Aufwand für den Handel verbunden ist, diese Konzepte für sich um<strong>zu</strong>setzen.<br />
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