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Ablauf der Entscheidungs- prozesse zur Anlage einer perkutanen ...

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„Und ja für mich ist es einfach wichtig, dass die Folgeschäden durch schlechte Versorgung mit<br />

Flüssigkeit, Mangelernährung vermieden werden können“ (Irmgard Buschmühler - Pflegende)<br />

In bestimmten Situationen z. B. <strong>zur</strong> Vorbereitung <strong>einer</strong> Chemotherapie ist die PEG Teil eines<br />

ganzen Behandlungsprogramms und reiht sich als eine von mehreren Maßnahmen in das<br />

Therapiekonzept ein. Der Nutzen wird hier als „Grundsicherung, sonst nichts“ (Ingo Klare -<br />

Arzt) beschrieben, die zu gewährleisten sei, weil es nicht sein könne, dass Patienten kostenintensiven<br />

Behandlungen unterzogen würden, aber nicht ausreichend zu essen hätten<br />

(Bernhard Beinbühl - Arzt).<br />

Auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> Stabilisierung des Ernährungszustandes, vor allem des Eiweißhaushaltes<br />

vermuten einige <strong>der</strong> Befragten einen positiven Effekt auf die Wundheilung und damit<br />

auf die Vermeidung und/o<strong>der</strong> Behandlung von Dekubitalgeschwüren.<br />

„Also ich habe schon den Eindruck, dass die Patienten, die gut versorgt sind, dass die also dann<br />

auch weniger Komplikationen mit diesen Dekubitusproblemen haben.“ (Sigrid Kreuzer - Ärztin)<br />

„Aber ich denke allein schon durch die Zuführung von Eiweiß hat man doch auch die Unterstützung<br />

<strong>einer</strong> Wundheilung“ (Dieter Kronau - Pflegen<strong>der</strong>)<br />

Handelt es sich um sterbende Menschen, wird <strong>der</strong> Nutzen, also <strong>der</strong> Vorteil, den eine PEG für<br />

den Patienten bedeuten würde als gering eingeschätzt.<br />

„bei diesem Menschen erreicht man ja auch keinen Muskelaufbau und nichts mehr, man wässert<br />

die und macht ein bisschen Fett rein, da ist denen ja letztlich nicht mit geholfen“ (Niklas Seifert -<br />

Arzt).<br />

Auch hin<strong>der</strong>e man den Patienten durch eine PEG daran, in eine friedvolle Sterbephase eintreten<br />

zu können. Eine PEG sei in diesen Fällen nicht ratsam (Klaus Krämer - Arzt).<br />

In Situationen vom Typ <strong>der</strong> unklaren Diagnosen herrscht Uneinigkeit über den tatsächlichen<br />

Nutzen. So gibt es Stimmen, die gerade bei Vorliegen <strong>einer</strong> Demenz <strong>der</strong> PEG einen geringen<br />

Nutzen zuordnen, an<strong>der</strong>e Ärzte for<strong>der</strong>n eine realistische Einschätzung <strong>der</strong> Möglichkeiten<br />

<strong>einer</strong> PEG. Zum einen sei zu bedenken, dass <strong>der</strong> Stellenwert <strong>der</strong> PEG in Bezug zu Kosten<br />

und Aufwand im Vergleich mit an<strong>der</strong>en invasiven Maßnahmen als gering einzuschätzen sei.<br />

„das ist ja ein Unterschied o<strong>der</strong> ob man ihm jetzt alle möglichen, ich sage mal sonstigen Dinge<br />

noch angedeihen lässt, was weiß ich, mal Herzkatheter und all solche Sachen, das ist für mich ein<br />

Unterschied o<strong>der</strong> ob man eben nur eine ausreichende Ernährung garantiert.“ (Sigrid Kreuzer - Ärztin)<br />

Zum an<strong>der</strong>en seien we<strong>der</strong> Wun<strong>der</strong> in Form eines “Jungbrunnens“ durch die PEG zu erwarten,<br />

noch ein Muskelaufbau o<strong>der</strong> eine dauerhafte Verbesserung <strong>der</strong> kognitiven Funktionen,<br />

son<strong>der</strong>n lediglich ein Ausgleich <strong>einer</strong> Krankheitssymptomatik mit Hilfe <strong>der</strong> Zufuhr von Nährstoffen.<br />

„damit kann man natürlich klar die Kalorienzufuhr und die Eiweiß und alles ein bisschen bessern<br />

aber die Fehlernährung ist ja Folge <strong>der</strong> Krankheit und nicht Ursache.“ (Sabine Murnau - Ärztin).<br />

Eine Ärztin findet es sinnvoll sich lediglich auf die Mangelernährung zu konzentrieren und<br />

diese auszugleichen:<br />

„weil wir haben doch auch viele Patienten, die im schlechten Zustand waren und dann mit so <strong>einer</strong><br />

Sonde da muss man oft ja sehen, dass man sogar, dass die richtig deutlich dicker werden wie<strong>der</strong>,<br />

das die richtig zunehmen, manchmal muss man dann auch die Kost ein bisschen runter fahren,<br />

dass es zu viel ist kalorisch einfach und dass man damit eigentlich eine ganz guten Zustand hat,<br />

natürlich sind die weiterhin dement, aber doch eigentlich in einem gut gepflegten, gut ernährtem<br />

Zustand und das finde ich ist dann eigentlich auch, dann hat man auch was erreicht, ob die des-<br />

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