Ablauf der Entscheidungs- prozesse zur Anlage einer perkutanen ...
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scheidungs<strong>prozesse</strong>n vor <strong>Anlage</strong> <strong>einer</strong> PEG-Sonde weitestgehend bestätigen. Ein strukturierter<br />
und zielgerichteter <strong>Entscheidungs</strong>prozess scheint in den meisten Fällen nicht stattzufinden.<br />
5.5 Schlussfolgerung und Ausblick<br />
Ziel dieses Forschungsprojektes war es den <strong>Entscheidungs</strong>prozess vor <strong>Anlage</strong> <strong>einer</strong> PEG-<br />
Sonde im Setting Altenpflegeheim darzustellen, um so Anhaltspunkte <strong>zur</strong> Qualität dieses<br />
Prozesses zu gewinnen und die Relevanz für die Entwicklung <strong>einer</strong> <strong>Entscheidungs</strong>hilfe <strong>zur</strong><br />
Optimierung des Prozesses zu ermitteln.<br />
Die Ergebnisse des Projektes bestätigen zunächst, dass es sich bei Bewohnern von Altenpflegeeinrichtungen,<br />
bei denen eine PEG-Sonde <strong>zur</strong> enteralen Ernährung angelegt wurde,<br />
um eine Population handelt, <strong>der</strong>en gesundheitliche und ernährungsspezifische Situation einen<br />
sorgfältigen und individuellen <strong>Entscheidungs</strong>prozess hinsichtlich <strong>der</strong> <strong>Anlage</strong> <strong>einer</strong> PEG-<br />
Sonde obligat machen. Insbeson<strong>der</strong>e das vorwiegend hohe Alter <strong>der</strong> Teilnehmer und die<br />
damit häufig einhergehende Multimorbidität sowie ein in vielen Fällen vorliegendes Betreuungsverhältnis,<br />
das offensichtlich mit kognitiven Einschränkungen <strong>der</strong> betroffenen Personen<br />
zu begründen ist, sind in diesem Zusammenhang hervorzuheben.<br />
Gerade vor diesem Hintergrund ist es umso kritischer zu bewerten, dass sich lediglich in<br />
einigen wenigen Bewohnerdokumentationen Informationen finden, die den Verlauf des <strong>Entscheidungs</strong><strong>prozesse</strong>s<br />
vor <strong>Anlage</strong> <strong>der</strong> PEG-Sonde transparent machen.<br />
Obwohl zu bedenken ist, dass anhand <strong>der</strong> Bewohnerdokumentationen sicher keine lückenlose<br />
Darstellung des <strong>Entscheidungs</strong><strong>prozesse</strong>s zu erwarten war, stimmt es dennoch nachdenklich,<br />
dass sich in zahlreichen Akten k<strong>einer</strong>lei Informationen finden, die Hinweise auf die<br />
<strong>Entscheidungs</strong>situation vor <strong>Anlage</strong> <strong>der</strong> PEG-Sonde geben.<br />
Auch die wenigen Bewohnerdokumentationen, die entsprechende Hinweise enthalten, bieten<br />
keinesfalls ein umfassendes Bild des <strong>Entscheidungs</strong>ablaufes. Vielmehr verstärken sie den<br />
Eindruck, dass es sich hierbei um ein durch individuelle Prioritäten geprägtes und wenig<br />
strukturiertes Vorgehen handelt.<br />
Schlussfolgernd ist deshalb zu empfehlen, Maßnahmen zu ergreifen, die dabei helfen können,<br />
den Prozess <strong>der</strong> <strong>Entscheidungs</strong>findung im Hinblick auf die mögliche <strong>Anlage</strong> <strong>einer</strong> PEG-<br />
Sonde strukturierter zu gestalten.<br />
Eine <strong>Entscheidungs</strong>hilfe, die eine lückenlose und zielgerichtete Erfassung von Informationen<br />
steuert, die für die <strong>Entscheidungs</strong>findung relevant sind, wäre deshalb sicher zu befürworten.<br />
Dies bestätigen auch Aussagen von Pflegepersonen, die im Rahmen des Gesamtprojektes<br />
interviewt wurden. Der <strong>Entscheidungs</strong>prozess im Zusammenhang mit <strong>der</strong> <strong>Anlage</strong> <strong>einer</strong> PEG-<br />
Sonde wurde hier häufig als sehr schwierig beschrieben und die Entwicklung eines Instrumentes<br />
<strong>zur</strong> <strong>Entscheidungs</strong>findung als sinnvoll bewertet.<br />
Darüber hinaus würde ein solches Instrument dazu beitragen, den <strong>Entscheidungs</strong>prozess<br />
transparenter zu machen und somit dem vielfach geäußerten Vorwurf zu begegnen die <strong>Anlage</strong><br />
<strong>einer</strong> PEG-Sonde unter an<strong>der</strong>em aus pflegeerleichternden Gründen anzustreben.<br />
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