Ablauf der Entscheidungs- prozesse zur Anlage einer perkutanen ...
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Die Rolle von Pflegekräften im <strong>Entscheidungs</strong>prozess untersuchten Todd et al. (2005) in<br />
<strong>einer</strong> Studie. Sie interviewten hierzu Pflegekräfte, die Erfahrung mit dem Thema PEG aufweisen<br />
konnten. Die befragten Pflegekräfte fühlten sich in den meisten Fällen stark in den<br />
<strong>Entscheidungs</strong>prozess involviert. Sie sahen ihre Hauptverantwortung in <strong>der</strong> Information und<br />
in <strong>der</strong> Beantwortung von Fragen durch Patienten und Angehörige. Des Weiteren empfanden<br />
sie eine Verantwortung im Sinne eines Fürsprechers („advocate“) gegenüber den Patienten.<br />
Als negative Aspekte nannten sie eine mangelnde Information und Kommunikation in <strong>der</strong><br />
Zusammenarbeit mit an<strong>der</strong>en Berufsgruppen. Es scheint stark von den Strukturen des individuellen<br />
Arbeitsbereiches abhängig zu sein, ob Pflegekräfte aktiv in die Entscheidung eingebunden<br />
werden.<br />
Auch Gastroenterologen kritisieren eine zu geringe Einbeziehung in den <strong>Entscheidungs</strong>prozess.<br />
Es ist zumeist unklar, ob ihre Leistung in erster Linie als technischer Service in Anspruch<br />
genommen wird o<strong>der</strong> ob sie eine aktive Rolle bei <strong>der</strong> <strong>Entscheidungs</strong>findung spielen<br />
sollten (Golan et al., 2007; Van Rosendaal et al., 1999).<br />
Neben den genannten Berufsgruppen werden unter an<strong>der</strong>em Sprachtherapeuten, Ernährungsberater<br />
und Seelsorger als weitere Beteiligte am <strong>Entscheidungs</strong>prozess genannt<br />
(Callahan et al., 1999; Shega et al., 2003; Todd et al., 2005). Hierzu liegen jedoch keine<br />
detaillierteren Daten vor.<br />
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass in <strong>der</strong> Literatur zwar eine multidisziplinäre<br />
Entscheidung in Zusammenarbeit mit den Patienten und ihren Angehörigen gefor<strong>der</strong>t wird,<br />
dass jedoch die tragende Rolle im <strong>Entscheidungs</strong>prozess beim ärztlichen Personal zu liegen<br />
scheint. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit scheint nur in unstrukturierter Form vorzuliegen<br />
und es existieren kaum empirische Daten, ob und in welchem Ausmaß diese in <strong>der</strong> Praxis<br />
umgesetzt wird.<br />
3.4 Zufriedenheit mit dem <strong>Entscheidungs</strong>prozess und <strong>der</strong> Entscheidung<br />
Es wurden einige Studien durchgeführt, die sich mit <strong>der</strong> Zufriedenheit <strong>der</strong> <strong>Entscheidungs</strong>träger,<br />
sowohl in Bezug auf den <strong>Entscheidungs</strong>prozess als auch auf Nutzen für den Patienten,<br />
beschäftigen.<br />
In Bezug auf den <strong>Entscheidungs</strong>prozess beklagen Angehörige und auch Patienten in verschiedenen<br />
Studien, un<strong>zur</strong>eichende Möglichkeiten <strong>zur</strong> Beteiligung (Brotherton & Carter,<br />
2007; Golan et al., 2007; Van Rosendaal et al., 1999). An<strong>der</strong>e Autoren berichten vom Fehlen<br />
<strong>einer</strong> tatsächlichen Wahlmöglichkeit. Callahan et al. (1999) berichten beispielsweise, dass<br />
Angehörige die Entscheidung häufig als „foregone conclusion“ empfinden, sobald die Option<br />
<strong>einer</strong> PEG einmal in Betracht gezogen wurde und von Liley und Manthorpe (2003) in <strong>einer</strong><br />
qualitativen Studie befragte Patienten und Angehörige verstanden die erhaltene professionelle<br />
Information als Empfehlung, nicht aber als eine Option mit möglichen Alternativen.<br />
Inwieweit Patienten und Angehörige retrospektiv betrachtet mit <strong>der</strong> Entscheidung für die<br />
PEG zufrieden sind, o<strong>der</strong> ob sie die Richtigkeit dieser Entscheidung infrage stellen, ist anhand<br />
<strong>der</strong> vorliegenden Studien nicht eindeutig zu beantworten. In <strong>einer</strong> Studie von Van Rosendaal<br />
et al. (1997) war ein Teil <strong>der</strong> befragten Angehörigen unsicher, die richtige Entscheidung<br />
getroffen zu haben. Die befragten Patienten hingegen beurteilten die Entscheidung als<br />
richtig. Ergebnisse aus <strong>einer</strong> Studie von Ladas et al. (2002) indessen weisen darauf hin,<br />
dass hier die überwiegende Anzahl <strong>der</strong> befragten Angehörigen auch rückblickend ihre Entscheidung<br />
für die PEG als positiv bewertet und diese Prozedur auch an<strong>der</strong>en Personen in<br />
<strong>einer</strong> ähnlichen Situation empfehlen würden. Auch in <strong>einer</strong> Studie von Brotherton et al.<br />
(2007) gaben über 70% <strong>der</strong> Patienten und <strong>der</strong> Angehörigen an, dass sie die gleiche<br />
Entscheidung noch einmal treffen würden, wenn die Möglichkeit bestände. Allerdings gaben<br />
in dieser Studie auch über 50% <strong>der</strong> Patienten an, dass sie die Sondenernährung absetzen<br />
würden, wenn sie die Wahl hätten.<br />
McNabney et al. (1994) berichten, dass zwar <strong>der</strong> überwiegende Anteil <strong>der</strong> befragten<br />
Angehörigen angab, mit <strong>der</strong> Entscheidung für die PEG zufrieden zu sein und diese wie<strong>der</strong>-<br />
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