06.01.2013 Aufrufe

Ablauf der Entscheidungs- prozesse zur Anlage einer perkutanen ...

Ablauf der Entscheidungs- prozesse zur Anlage einer perkutanen ...

Ablauf der Entscheidungs- prozesse zur Anlage einer perkutanen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

wir hier ganz ganz häufig, dass dann auf einmal die Leute nur noch bestückt werden, die liegen da,<br />

wie so lebendige Leichen, über Jahre hinweg, und werden ernährt, bekommen ausreichend Flüssigkeit,<br />

werden gelagert alle zwei Stunden, werden eben grundpflegerisch versorgt, kriegen irgend<br />

so n buntes Tuch o<strong>der</strong> ein Mobile dahin, sind aber schon komplett in <strong>einer</strong> an<strong>der</strong>en Welt, und em<br />

weiß ich nicht, also da, unter Leben stell ich mir dann noch n bisschen was an<strong>der</strong>es vor, als das<br />

einfach so, als das, was dann so am Ende dieser ganzen Prozedur dann entsteht, nach zig zig<br />

Jahren, (…) nur wenn die einmal liegen, dann liegen die, dann ist es dann nicht mehr <strong>zur</strong> Flüssigkeitsbilanzierung<br />

gewesen, dann ist hinterher doch ne Sondenkost dazugekommen, dann ist noch<br />

ne Sondenkost dazugekommen und dann irgendwann haben wir dann das Problem gehabt, dass<br />

Sie irgendwann im Bett gelegen hat, dann waren eben halt an<strong>der</strong>e Erkrankungen, die dann noch<br />

dazukamen, und dann wir dieser Sterbeprozess, <strong>der</strong> wird einfach dann so wahnsinnig lang, <strong>der</strong><br />

wird dann manchmal Jahre! die quälen sich manchmal Jahre, die haben dann solche Trommelbäuche,<br />

darum geht es einfach, (Verena Meißner - Pflegende)<br />

An<strong>der</strong>s scheint es zu sein, wenn auch bei liegen<strong>der</strong> PEG eine Sterbephase eindeutig erkennbar<br />

ist.<br />

„Die PEG kann man ja auch so nutzen, mittlerweile kann man eine PEG auch so nutzen, dass,<br />

wenn man sieht, dass ein Bewohner im Sterben liegt, o<strong>der</strong> die letzten Wochen anfangen, denke ich<br />

ist man mittlerweile so weit, und kann Sondenkost reduzieren, man kann das ja human anpassen<br />

und denjenigen nicht mit Nährstoffen vollpumpt, die gar nicht mehr verwertet werden können, also<br />

wenn man die PEG so nutzt, sehe ich eigentlich keine Probleme“ (Meike Saalfeld - Pflegende).<br />

Verbesserungspotentiale / Persönliche Empfehlungen<br />

Zum Abschluss des Interviews hatten die Befragten die Möglichkeit persönliche Empfehlungen<br />

zu äußern, die helfen könnten, den <strong>Entscheidungs</strong>prozess zu verbessern.<br />

Einige <strong>der</strong> Pflegenden sind mit <strong>der</strong> gängigen Praxis <strong>der</strong> <strong>Entscheidungs</strong>findung zufrieden und<br />

sehen keine Notwendigkeit <strong>einer</strong> Verbesserung.<br />

„Es ist gut, wie es ist“ (Ines Junkers - Pflegende)<br />

Das heißt, wenn man das in dieser Form beibehält, so wie ich das jetzt kenne, die ersten drei, vier<br />

Jahre. Dass man praktisch sich mit Informationen austauscht, dass man dann gewisse Parameter<br />

festhält, schriftlich, immer wie<strong>der</strong> die Messungen macht. Körpergewicht, Hautzustand, auch so gewisse<br />

Körperteile Umfang messen, je nachdem. Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Psyche des Menschen<br />

auch berücksichtigen und dann irgendwann sich mit dem Thema so ja, PEG jetzt legen o<strong>der</strong> nicht,<br />

das finde ich in Ordnung“ (Max Toschik - Pflegen<strong>der</strong>).<br />

Eine wichtige For<strong>der</strong>ung war die nach <strong>einer</strong> guten, aber praktikablen Aufklärung <strong>der</strong> Angehörigen<br />

über Sinn, Zweck und Möglichkeiten <strong>einer</strong> PEG. Die Informationen sollten realistisch<br />

und vor allem überschaubar sein und beson<strong>der</strong>s den Angehörigen helfen, die ängstlich und<br />

unsicher in <strong>der</strong> Entscheidung sind. Zur Form <strong>der</strong> Informationstransfers wurde verschiedenes<br />

vorgeschlagen. Viel Papier würde nicht gelesen, das müsse man bedenken (Klaus Krämer -<br />

Arzt), Genügend Material sei auch vorhanden, das müsse man nur nutzen. Manche Angehörige<br />

nähmen dieses jedoch sehr gerne auf (Gudrun Kohlmann - Pflegende), einfache, aber<br />

informative Broschüren können mit nach Hause genommen und gelesen werden, wenn sie<br />

es wollen, Gespräche seien oft zu spontan (Meike Saalfeld - Pflegende). Auch Informationsveranstaltungen<br />

könne man machen (Niklas Seifert - Arzt), würden aber häufig nur von Personen<br />

besucht, die unmittelbar von <strong>der</strong> Thematik betroffen wären, dafür sei eine PEG doch<br />

recht selten (Rainer Braun - Arzt). Nach Ansicht <strong>einer</strong> Pflegekraft muss die Beratung <strong>der</strong><br />

Angehörigen professionell sein, was bedeutet, die persönliche Einstellung „außen vor“ zu<br />

lassen und eine getroffene Entscheidung zu respektieren (Kati Nimwegen - Pflegende). Direkte<br />

Anschauungen <strong>einer</strong> PEG können Berührungsängste mil<strong>der</strong>n und konkrete Fragen<br />

137

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!