Ablauf der Entscheidungs- prozesse zur Anlage einer perkutanen ...
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Pflegenden werden weitere Möglichkeiten zugeordnet sich im <strong>Entscheidungs</strong>prozess zu<br />
positionieren und Einfluss auf die Entscheidung auszuüben. Die Pflegenden selbst sehen<br />
ihre Aufgabe „als Begleitung, als Betreuung und als Wegbegleiter <strong>der</strong> alten Menschen, auf<br />
dem letzten Stück des Weges“ (Karin Kridow - Pflegende). Das Nahrungsanreichen gehört<br />
zu den zentralen pflegerischen Aufgaben. Nach Ansicht <strong>der</strong> Befragten hat die Art, das Engagement<br />
und die Kompetenz <strong>der</strong> Pflegenden entscheidend Einfluss, wie lange eine PEG<br />
hinausgezögert werden kann. Nach Ansicht einiger Ärzte sind die Pflegekräfte um den<br />
Patienten sehr bemüht, wiegen, überlegen, welche Maßnahmen <strong>zur</strong> Vermeidung <strong>einer</strong><br />
Sondenkost hilfreich sein könnte, bieten Nahrung und Flüssigkeiten in diversen<br />
Konsistenzen an o<strong>der</strong> versuchen ein Flüssigkeitsdefizit auszugleichen, stoßen dabei jedoch<br />
an strukturelle Grenzen (vgl. Versorgungsstrukturen).<br />
„Nur, ne es muss halt auch so ein Bewusstsein da sein. Man kann sich das ja wirklich total einfach<br />
machen. Den Pflegekräften sagen okay, wir übersehen das. Wir stellen <strong>der</strong> mal einen Pudding hin,<br />
damit sie noch was isst, aber dass sie vielleicht auch gerne ein Brot kauen würde, ne (..) das liegt<br />
auch viel eben an <strong>der</strong> Kompetenz vor Ort (..). (2 )Und am Mut (!). Man muss das ja auch riskieren.<br />
Man kann ja auch sagen, okay, aber <strong>der</strong> hat die doch. Und die Kompetenz vor Ort, die muss das<br />
entscheiden können“ (Irmgard Buschmühler - Pflegende).<br />
Hinsichtlich des <strong>Entscheidungs</strong><strong>prozesse</strong>s beschreibt eine Pflegekraft ihre Rolle als „meinungsbildend“,<br />
indem sie Empfehlungen ausspreche, man könne den Angehörigen die Entscheidung<br />
nicht abnehmen. (Gudrun Kohlmann - Pflegende).<br />
„wir können nur beraten und empfehlen und wenn wir, wir sind ja auch in dem Moment auch keine<br />
Fachkräfte, wir können dann praktisch nur an den behandelnden Hausarzt noch weitervermitteln<br />
und sagen so, sprechen sie mit ihrem Arzt, <strong>der</strong> dann die genaueren Informationen geben kann. Wir<br />
können ja praktisch nur hinweisen und den Weg praktisch ebnen o<strong>der</strong> ihnen sagen, diese Möglichkeit<br />
besteht, aber alles an<strong>der</strong>e muss dann auch mit dem Arzt besprochen werden (Arina Schnürer -<br />
Pflegende),<br />
Ein Arzt schil<strong>der</strong>t auf die Frage <strong>der</strong> Rollenzuordnung den Einfluss von Persönlichkeit und <strong>der</strong><br />
Berufserfahrung auf die Art, wie Pflegende im Prozess agieren.<br />
„Bei den Pflegepersonen ist es natürlich individuell sehr verschieden, da würde ich sagen einmal<br />
die Rolle <strong>der</strong> juristischen Unangreifbarkeit und wenn sie etwas professioneller, länger im Geschäft<br />
und mutiger sind auch eher diese menschliche Rolle des Abwägens“. (Niklas Seifert - Arzt)<br />
Die juristische Unangreifbarkeit bezieht sich auf die Zurückhaltung <strong>der</strong> Pflegenden eine Position<br />
im <strong>Entscheidungs</strong>prozess einzunehmen, sich in die Entscheidung aktiv einzumischen<br />
und Verantwortung zu übernehmen, was sich nach Ansicht des Arztes auf den Prozess för<strong>der</strong>lich<br />
auswirken würde. Ein an<strong>der</strong>er Arzt würde sich mehr Begegnung auf Augenhöhe und<br />
Mut <strong>zur</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung seitens <strong>der</strong> Pflegenden im Sinne eines Dialoges o<strong>der</strong> ggf. auch<br />
eines Streitgespräches wünschen, was eng mit Verantwortungsübernahme verknüpft ist.<br />
Wissen Sie, was mich ärgert mit den Pflegekräften ist oft, die erzählen zuhause den Patienten im<br />
häuslichen Bereich abenteuerliche Dinge, mich hat noch nie <strong>einer</strong> angerufen und hat mir das gesagt,<br />
und wenn sie (die Patienten) mir das erzählen, ich sag oft, sagen sie doch mal Schwester<br />
Heidi, sie soll mich anrufen, dann hat se wenigstens einen Gegner, nicht wahr, und dann soll sie<br />
mir das mal erklären, wissen Sie, da wird eine Konkurrenzsituation aufgebaut, die in k<strong>einer</strong> Weise<br />
dienlich ist, für alle Situationen“ (Ingo Klare - Arzt).<br />
Die Pflegenden selbst bestätigen diese Haltung, indem sie es an<strong>der</strong>en überlassen, eine<br />
Richtung vorzugeben. Eine Pflegende sagt: „die Entscheidung letztendlich treffen für uns<br />
an<strong>der</strong>e“ (Gudrun Kohlmann - Pflegende) Eine an<strong>der</strong>e betont: „wenn es nach mir ginge, wä-<br />
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