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Ablauf der Entscheidungs- prozesse zur Anlage einer perkutanen ...

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„man sieht das ja, bei den gesetzlichen Betreuern erlebt man das ja immer wie<strong>der</strong>, die kommen<br />

vielleicht einmal im Jahr, man muss hinter allem möglichen her rennen und die haben ja gar nicht<br />

diese Verbindung, o<strong>der</strong> die Bindung als wenn man jetzt wirklich Angehöriger ist“ (Sandra Kutschke<br />

- Pflegende).<br />

Dabei scheint es so zu sein, dass auch die Berufsbetreuer in ihrer Entscheidung häufig <strong>der</strong><br />

professionellen Empfehlung Folge leisten, was bedeutet, dass <strong>der</strong> Haltung und <strong>der</strong> Begründung<br />

ärztlicher <strong>Entscheidungs</strong>findung in diesen Konstellationen ein starker und wegweisen<strong>der</strong><br />

Einfluss zukommt.<br />

„<strong>der</strong> Gedanke wird dann schon so vermittelt, dass es eigentlich wenig <strong>Entscheidungs</strong>möglichkeiten<br />

noch gibt, ehrlich gesagt, also die haben ja auch oft dieses medizinische Bild gar nicht und oft, die<br />

sind ja selten vor Ort“ (Meike Saalfeld - Pflegende)<br />

„Der Kontakt mit den Betreuern ist ausschließlich telefonisch. Also meine Erfahrung ist, die Betreuer,<br />

das sind ja in <strong>der</strong> Regel Profis, also ich spreche jetzt Betreuer, Rechtsanwälte, Berufsbetreuer,<br />

die wissen um die Problematik. (...) Die wissen für sich selber auch welche Kriterien da eine<br />

Rolle spielen, die kennt man per Telefon mittlerweile und man kann sich da austauschen, dass<br />

man sagt, die fragen auch wie ist denn ihre Meinung und dann sage ich meine Meinung ganz klar,<br />

ja o<strong>der</strong> nein begründe die auch und versuche denen Argumentationen zu liefern, das ist ein Telefongespräch<br />

von sieben Minuten und dann sage ich, wenn Fragen sind o<strong>der</strong> so, rufen sie doch<br />

bitte noch mal durch o<strong>der</strong> wie auch immer. Das geht ganz unkompliziert“ (Niklas Seifert - Arzt).<br />

Die Rolle beruflich Pflegen<strong>der</strong><br />

Pflegende üben während des <strong>Entscheidungs</strong><strong>prozesse</strong>s mehrere Rollen aus. Sie fungieren<br />

als direkte Kontaktpersonen zum Patienten bis hin zum „Familienersatz“, wenn keine Angehörigen<br />

mehr da sind o<strong>der</strong> selten zu Besuch kommen. Desweiteren übernehmen sie die<br />

Rolle <strong>der</strong> Informationsträger aus <strong>der</strong> Patientenbeobachtung, agieren als Initiatoren und Koordinatoren<br />

im Kontakt zu Ärzten und Angehörigen und können in Situationen unklarer Indikationsstellung<br />

durch ihre Initiative eine PEG hinauszögern o<strong>der</strong> beschleunigen. Das gilt<br />

sowohl für ambulante Situationen häuslicher Pflege als auch für den Bereich stationärer Altenpflege.<br />

„Pflegekräfte sind ja an <strong>der</strong> Entscheidung, eh in <strong>der</strong> Entscheidung relativ wichtig (...) wie oft sehe<br />

ich denn den Angehörigen, selten und dann ist es eine äußere Situation, das ist ja eine an<strong>der</strong>e Situation<br />

als die Alltagssituation, die <strong>der</strong> Pflegekraft begegnet, (...) und die muss ich fragen, wie<br />

geht´s, was war, was ist das, wer macht da was“ (Ingo Klare - Arzt).<br />

Der direkte und regelmäßige Kontakt, „tags und nachts“ zu den Betroffenen, vor allem in den<br />

Pflegeheimen, mache die Pflegenden zu den „wichtigsten Bezugspersonen“ <strong>der</strong> Patienten<br />

(Sabine Murnau - Ärztin). So scheint es, dass den Pflegenden eine Schlüsselstellung innerhalb<br />

<strong>der</strong> Akteure zugeordnet wird. Neben den Angehörigen sind die Pflegenden in <strong>der</strong> Regel<br />

diejenigen, die eine Entscheidung hauptsächlich initiieren.<br />

„ja, über uns praktisch, wir sind ja diejenigen, die vor Ort sind, wir sind ja mit dem Bewohner den<br />

ganzen Tag zusammen, führen die ganzen Protokolle, haben die Beobachtung, wir reagieren dann<br />

da drauf, setzen uns dann mit allen Richtungen in Verbindung“ (Heidrun Stocke - Pflegende)<br />

„diejenigen, die in <strong>der</strong> stationieren Altenpflege den Anstoß geben, sind in aller Regel das Pflegepersonal,<br />

natürlich weil die ja beim Essen dabei sind“ (Sabine Murnau - Ärztin).<br />

An dieser Stelle besitzen sie eine gewisse Steuerfunktion.<br />

„<strong>der</strong> Arzt muss sich doch darauf verlassen, was wir über diesen Patienten wissen, und wir verbringen<br />

soundso viele Stunden mit dem Patienten, <strong>der</strong> Arzt sieht ihn einmal die Woche für zehn Minuten,<br />

und deswegen kann man die son bisschen leiten“ (Monika Reichert - Pflegende)<br />

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