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Ablauf der Entscheidungs- prozesse zur Anlage einer perkutanen ...

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Abbildung 17: Vorliegen eines akuten Ereignisses bei dokumentiertem <strong>Entscheidungs</strong>prozess<br />

Lag kein akutes Ereignis vor, sind in 41,9 Prozent <strong>der</strong> Fälle Informationen <strong>zur</strong> <strong>Entscheidungs</strong>findung<br />

dokumentiert. In Fällen, bei denen ein akutes Ereignis vorlag, trifft dies nur bei<br />

18,8 Prozent zu. Bei diesen akuten Ereignissen handelt es sich jeweils um Erkrankungen<br />

des Magen-Darm-Traktes, die offenbar nicht mit <strong>einer</strong> sofortigen stationären Versorgung in<br />

einem Krankenhaus einhergingen. Es lässt sich hier kein statistisch signifikanter Zusam-<br />

menhang nachweisen ( = 2,527; df = 1; p= 0,112). Dennoch wird eine Tendenz anhand<br />

<strong>der</strong> grafischen Darstellung deutlich. Der fehlende Nachweis <strong>der</strong> statistischen Signifikanz<br />

lässt sich womöglich mit <strong>der</strong> geringeren Stichprobengröße (n = 48) erklären.<br />

Fraglich ist, warum in 58,1 Prozent <strong>der</strong> Dokumentationen von Bewohnern ohne akutes Ereignis<br />

k<strong>einer</strong>lei Hinweise auf die <strong>Entscheidungs</strong>findung im Vorfeld <strong>der</strong> <strong>Anlage</strong> <strong>der</strong> PEG-<br />

Sonde zu finden sind. Obwohl die Stichprobengröße sehr gering ist, entsprechen diese 58,1<br />

Prozent <strong>einer</strong> Anzahl von 18 Bewohnerdokumentationen, die zum einen in <strong>einer</strong> Altenpflegeeinrichtung<br />

betreut wurden und bei denen zum an<strong>der</strong>en kein akutes Ereignis die <strong>Anlage</strong><br />

<strong>der</strong> PEG-Sonde bedingt hatte. Es ist also davon auszugehen, dass bei dieser Gruppe von<br />

teilnehmenden Bewohnern die Entscheidung für die enterale Ernährung anhand <strong>einer</strong> PEG-<br />

Sonde getroffen wurde, während sie Bewohner <strong>einer</strong> Altenpflegeeinrichtung waren. Zu klären<br />

ist, aus welchen Gründen sich bei diesen Bewohnern k<strong>einer</strong>lei Hinweise auf die <strong>Entscheidungs</strong>findung<br />

in <strong>der</strong> Bewohnerdokumentation finden.<br />

Die Daten wurden des Weiteren dahin gehend analysiert, ob ein Zusammenhang zwischen<br />

dem Vorliegen <strong>einer</strong> dementiellen Erkrankung bei den teilnehmenden Bewohnern und <strong>der</strong><br />

Nachvollziehbarkeit des <strong>Entscheidungs</strong><strong>prozesse</strong>s für die <strong>Anlage</strong> <strong>der</strong> PEG-Sonde in den<br />

Pflegedokumentationen dieser Bewohner besteht. Diese Analyse wurde vorgenommen, da in<br />

<strong>der</strong> Literatur <strong>der</strong> <strong>Entscheidungs</strong>prozess vor <strong>Anlage</strong> <strong>einer</strong> PEG-Sonde insbeson<strong>der</strong>e bei<br />

Personen mit dementiellen Erkrankungen als beson<strong>der</strong>s essenziell und häufig problematisch<br />

beschrieben wird.<br />

Es wurden auch bei dieser Auswertung ausschließlich die Fälle berücksichtigt, die bereits vor<br />

<strong>Anlage</strong> <strong>der</strong> PEG-Sonde in <strong>einer</strong> Altenpflegeeinrichtung betreut wurden. Es zeigt sich<br />

tatsächlich einen Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen von Bewohnern (Abb. 18).<br />

In <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Bewohner, die keine dementielle Erkrankung haben, finden sich lediglich<br />

in 26,7 Prozent <strong>der</strong> Pflegedokumentationen Informationen zum <strong>Ablauf</strong> des <strong>Entscheidungs</strong><strong>prozesse</strong>s.<br />

Hingegen finden sich in <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Bewohner, die eine dementielle Erkrankung<br />

haben, in 36,4 Prozent <strong>der</strong> Pflegedokumentationen Angaben zu diesem Prozess.<br />

Statistisch lässt sich hier allerdings keine signifikante Korrelation <strong>der</strong> beiden Variablen<br />

nachweisen, sodass berücksichtigt werden muss, dass es sich um einen auf Zufall beruhenden<br />

Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen handeln könnte. Dennoch besteht die<br />

Möglichkeit, dass die Entscheidung für die <strong>Anlage</strong> <strong>einer</strong> PEG-Sonde bei Altenheimbewohnern,<br />

die eine dementielle Erkrankung haben, tatsächlich in einigen Fällen sehr sorgfältig<br />

bedacht wird.<br />

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