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Ablauf der Entscheidungs- prozesse zur Anlage einer perkutanen ...

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� Etwa 50 Prozent <strong>der</strong> Teilnehmer haben zum Zeitpunkt <strong>der</strong> PEG-<strong>Anlage</strong> einen BMI, <strong>der</strong><br />

als normal o<strong>der</strong> zu hoch gilt. In etwa 35 Prozent <strong>der</strong> Fälle liegen keine Informationen<br />

hierzu vor.<br />

� Etwa 70 Prozent <strong>der</strong> Teilnehmer erhalten zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Erhebung ein ergänzendes<br />

orales Nahrungsangebot, <strong>der</strong> Umfang variiert jedoch stark.<br />

� Bei etwa 33 Prozent <strong>der</strong> Teilnehmer treten Komplikationen auf, die auf die PEG-<br />

Sonde <strong>zur</strong>ückzuführen sind. Vorwiegend handelt es sich um Wundinfektionen.<br />

� Informationen zum praktischen <strong>Ablauf</strong> des <strong>Entscheidungs</strong><strong>prozesse</strong>s liegen nur in 16<br />

<strong>der</strong> analysierten Bewohnerdokumentationen vor.<br />

� Wenn vorhanden, finden sich in erster Linie Angaben zu Gesprächen zwischen den an<br />

<strong>der</strong> Entscheidung beteiligten Personen sowie zu Arztkontakten aufgrund ernährungsbedingter<br />

Probleme. In einigen Fällen finden sich Angaben <strong>zur</strong> Nutzung von Assessmentinstrumenten<br />

sowie zu Maßnahmen, die <strong>zur</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Ernährungssituation<br />

durchgeführt werden.<br />

� Am häufigsten werden Angehörige und Ärzte am <strong>Entscheidungs</strong>prozess beteiligt.<br />

� Gespräche und Arztkontakte finden vorwiegend in den letzten zwei Wochen vor <strong>Anlage</strong><br />

<strong>der</strong> PEG-Sonde statt.<br />

� Maßnahmen <strong>zur</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Ernährungssituation und <strong>der</strong> Einsatz von Assessmentinstrumenten<br />

finden kontinuierlicher über einen Zeitraum von etwa drei bis vier<br />

Monaten vor <strong>Anlage</strong> <strong>der</strong> PEG-Sonde statt.<br />

� Etwa 85 Prozent <strong>der</strong> Teilnehmer werden durch einen gesetzlichen Betreuer o<strong>der</strong> einen<br />

Vorsorgebevollmächtigten vertreten.<br />

� Nur sieben Teilnehmer hatten eine Patientenverfügung. Darunter enthält nur eine<br />

differenzierte Aussagen <strong>zur</strong> enteralen Ernährung.<br />

5.3 Limitierungen<br />

Das hier beschriebene Forschungsprojekt weist einige Limitierungen auf, die vorwiegend<br />

durch die methodische Vorgehensweise bedingt sind.<br />

Zunächst muss berücksichtigt werden, dass es sich bei den analysierten Bewohnerdokumentationen<br />

um eine Gelegenheitsstichprobe handelt, die entsprechende Schwächen in Bezug<br />

auf ihre Repräsentativität aufweist. Darüber hinaus liegt ihr kein strenger Planungscharakter<br />

im Hinblick auf die statistische Power zugrunde, son<strong>der</strong>n es wurde aufgrund <strong>der</strong> <strong>zur</strong><br />

Verfügung stehenden Ressourcen und unter Berücksichtigung des Forschungsziels eine<br />

kleine Stichprobengröße gewählt. Da lediglich eine erste deskriptive Annäherung an das<br />

Themenfeld beabsichtigt wurde, war davon auszugehen, dass sich trotz dieser Schwächen<br />

aussagekräftige Ergebnisse ergeben würden.<br />

Auch ist zu berücksichtigen, dass aus den verschiedenen Altenpflegeeinrichtungen unterschiedlich<br />

viele Bewohnerdokumentationen in die Datenerhebung einflossen. Zudem ist nicht<br />

nachzuvollziehen, ob die einzelnen Einrichtungen die Dokumentationen von allen Bewohnern<br />

mit PEG-Sonde <strong>zur</strong> Verfügung stellten und welche Gründe gegebenenfalls dazu führten,<br />

dass nur ein Teil <strong>der</strong> Akten angeboten wurde. Eine mögliche Verzerrung <strong>der</strong> Daten aus<br />

diesen Gründen ist deshalb nicht auszuschließen.<br />

Auch die Methode <strong>der</strong> Datenerhebung weist einige Merkmale auf, die bei <strong>der</strong> Interpretation<br />

<strong>der</strong> Ergebnisse zu berücksichtigen sind.<br />

An erster Stelle ist hier zu nennen, dass die in <strong>der</strong> Dokumentation <strong>zur</strong> Verfügung stehenden<br />

Informationen kein Spiegelbild <strong>der</strong> Realität darstellen, son<strong>der</strong>n dass diese in <strong>einer</strong> subjektiven<br />

und reduzierten Form dargestellt wird. Da es sich um eine retrospektive Methode <strong>der</strong><br />

Datenerhebung handelt, können fehlende Daten nicht nachträglich erhoben werden. Um<br />

diese Schwächen <strong>der</strong> Methode zu kompensieren, wurde für das Gesamtprojekt ein multimethodischer<br />

Ansatz geplant.<br />

Es ist weiterhin anzuführen, dass die Güte des Erhebungsinstrumentes nicht getestet wurde.<br />

Zwar wurde zu Beginn <strong>der</strong> Datenerhebung ein Pretest durchgeführt und das Instrument dar-<br />

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