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Ablauf der Entscheidungs- prozesse zur Anlage einer perkutanen ...

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„das war eine Frau die, die, <strong>der</strong> Sohn sagte immer, die stirbt sowieso, wir machen nicht s mehr,<br />

aber die war nicht so weit, dass sie stirbt, die war überhaupt nicht so weit und,(...) Die Frau lebt<br />

immer noch, ist schon, also die, und interessanter Weise, bei <strong>der</strong> war es interessanter Weise so,<br />

die bekam dann die PEG-Sonde und wurde auf, war dann auf, ein viertel Jahr o<strong>der</strong> so und dann<br />

hat die wie<strong>der</strong> selbst gegessen, die braucht sie gar nicht mehr, die hat sie noch liegen aber eigentlich<br />

bräuchte sie die gar nicht mehr. Aber das war auch so ein Fall, wo man wirklich kurzfristig für<br />

ein viertel Jahr was machen konnte und dann ging es <strong>der</strong> wie<strong>der</strong> gut und <strong>der</strong> hätte die, <strong>der</strong> hätte<br />

die jetzt sterben lassen und aber die war klinisch einfach gut.“ (Sören Wißling - Arzt)<br />

„Und da ist auch eigentlich zu sehen, dass gerade bei solchen Patienten es einher geht mit dem<br />

Schlucktraining, d. h. sie wird komplett versorgt, Flüssigkeit wie auch Nahrung, und auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Seite bemüht man sich trotzdem das Schlucken wie<strong>der</strong> zu aktivieren und wir haben im Moment<br />

einen Fall, wo das sogar ganz gut gelingt. Man fängt mit (kleinen) Flüssigkeit an o<strong>der</strong> eben halt mit<br />

nem Joghurt und das ist eine unterstützende Maßnahme bis man vielleicht soweit kommt, dass<br />

man auch eine PEG wie<strong>der</strong> absetzen kann. Das wird dann auch getan. Ne, man kann sie ja im<br />

Prinzip auch still legen und sagt, ja okay wir benutzen sie nicht mehr, weil es nicht gebraucht wird<br />

und wenn das Schlucktraining so gut ist, dass man hun<strong>der</strong>t Prozent das so wie<strong>der</strong> übernehmen<br />

kann, dann ist PEG auch eigentlich in dem Moment reversibel, ne. Dann ist das so“ (Dieter Kronau<br />

- Pflegen<strong>der</strong>).<br />

Voraussetzung <strong>einer</strong> solchen Entwicklung ist ein positiver Krankheitsverlauf, eine situative<br />

Patientenbeobachtung und <strong>der</strong> beständige Versuch immer wie<strong>der</strong> Nahrung oral anzubieten<br />

und hängt eng mit den personellen und strukturellen Bedingungen <strong>der</strong> Versorgungssituation<br />

zusammen. Eine Ärztin merkt diesbezüglich an:<br />

„und da haben wir ja auch absolut einige Fälle schon gehabt, wo man dann gemerkt hat, das<br />

reicht, die essen gut wie<strong>der</strong> und dass man dann die Sonde dann sogar wie<strong>der</strong> entfernt hat o<strong>der</strong><br />

eben belässt für den Fall das dann mal Flüssigkeitsgabe nicht ausreichend ist, dass da aber gar<br />

keine Ernährung mehr drüber läuft, nur noch Flüssigkeit und das kann man eigentlich nur erreichen,<br />

wenn vom pflegerischen her immer wie<strong>der</strong>, (...) Angebot da ist und Versuch da ist“.(Sigrid<br />

Kreuzer - Ärztin)<br />

Auch Pflegende berichten, wie unterschiedlich mit <strong>einer</strong> liegenden PEG umgegangen werden<br />

kann und dass die persönliche Einstellung <strong>der</strong> Betreuenden einen wichtigen Einfluss<br />

ausübt, ob zusätzlich Nahrung angeboten wird.<br />

„Deswegen es ist schon interessant was man bei <strong>der</strong> Begutachtung eines Bewohners erlebt, Bewohner<br />

mit Apoplex links gelähmt, PEG- <strong>Anlage</strong> seit März 2008 und bekommt Biosorb ( ) PEG bekommt<br />

er auch Flüssigkeit nach unsrer praktisch Berechnung so und so viel am Tag und wir kreuzen<br />

bzw. führen unsere Tätigkeitsnachweise durch und da steht irgendwo im Bereich Ernährung<br />

steht Zubereitung Sondennahrung (..) da steht allerdings Zubereitung <strong>der</strong> Mahlzeiten und da habe<br />

ich unterzeichnet, abgezeichnet, also dreimal am Tag mit meinem Handzeichen, dann Zwischengetränke<br />

reichen fünf Mal am Tag, da wurde ich gefragt warum, <strong>der</strong> hat doch PEG-<strong>Anlage</strong>. Da<br />

habe ich gesagt, weil <strong>der</strong> Mensch das will, <strong>der</strong> wünscht sich das, das ist die Hauptquelle () Möglichkeit<br />

ihn zu ernähren, aber ich habe ihm trotzdem drei Mal am Tag Essen angeboten, Pudding,<br />

Kekse zermatscht und Brot klein geschnitten und zu trinken habe ich ihm fünf Mal angeboten und<br />

deswegen habe ich auch die Zeit für den Menschen, für die Pflege, für die Pflege investiert und das<br />

war mir wichtig. Für ihn und für mich und das wird auch oft dann vergessen. Man denkt verdammt<br />

noch mal jetzt hat er drei Flaschen am Tag, hat er die Pumpe o<strong>der</strong> (9) o<strong>der</strong> wie auch immer o<strong>der</strong><br />

Schwerkraft, so jetzt braucht er gar nichts mehr und da wird <strong>der</strong> Mensch als Mensch vergessen“<br />

(Max Toschik - Pflegen<strong>der</strong>).<br />

Auf die Frage, wie man das merkt, dass ein Bewohner wie<strong>der</strong> essen und trinken kann und<br />

will, antwortete ein Pfleger:<br />

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