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Ablauf der Entscheidungs- prozesse zur Anlage einer perkutanen ...

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stand sie sind und sehe, die werden dünner, sehe die Laborwerte, sehe die Fette sind niedrig, die<br />

die Schilddrüse ist n, es ist alles nur am Boden, da muss ich gar nicht mehr <strong>Entscheidungs</strong>bäume<br />

treffen“ (Bernhard Beinbühl - Arzt).<br />

Weiterhin scheint es, dass die Entwicklung eines solchen <strong>Entscheidungs</strong>baumes nicht nur<br />

begrenzt für notwendig gehalten, son<strong>der</strong>n auch kritisch begutachtet wird. <strong>Entscheidungs</strong>hilfen<br />

seien zum einen zu theoretisch und ein Eingriff in die medizinische Behandlungsfreiheit,<br />

zum an<strong>der</strong>en würde den Bedürfnissen <strong>der</strong> Patienten nach <strong>einer</strong> individuell angepassten<br />

Entscheidung nicht gerecht.<br />

„Also arbeiten nach einem gewissen Schema ist, ist einfach, vereinfacht das Leben für viele Menschen,<br />

weil die einfach so etwas brauchen, ist aber wie<strong>der</strong> für die, also für mich so eine theoretische<br />

( ) Geschichte, wo ich denke, da muss ich mich wie<strong>der</strong> an irgend ein, so eine ja, also Vorschriften<br />

nicht, aber so eine bestimmte Vorgabe halten. Das heißt, ich habe da wahrscheinlich<br />

auch wenig, vielleicht auch wenig Spielraum für den, für den Menschen, als, als Mensch,“ (Max<br />

Toschik - Pflegen<strong>der</strong>)<br />

„Der Vorteil dieser <strong>Ablauf</strong>pläne ist natürlich, dass man versucht etwas zu standardisieren und vorformuliert<br />

auch <strong>Entscheidungs</strong>hilfen zu geben, <strong>der</strong> große Nachteil ist, dass man sich mit vielen<br />

<strong>Ablauf</strong>plänen von den Bedürfnissen <strong>der</strong> Menschen entfernt“ (Niklas Seifert - Arzt).<br />

Auch wird eine solche <strong>Entscheidungs</strong>hilfe als Gefahr gesehen, sich juristisch angreifbar zumachen.<br />

„Wobei immer natürlich, immer dann die Gefahr läuft, wenn man dann so etwas hat und richtet sich<br />

dann nicht danach, hat man natürlich noch ein größeres Problem, wenn was passiert“.<br />

Viel interessanter und hilfreicher als eine <strong>Entscheidungs</strong>hilfe wäre ein Hinweis auf juristische<br />

Fallstricke, die im <strong>Entscheidungs</strong>prozess <strong>zur</strong> <strong>Anlage</strong> <strong>einer</strong> PEG zu beachten seien (Rainer<br />

Braun - Arzt).<br />

Maßnahmen, um eine Mangelernährung zu vermeiden<br />

In Situationen, in denen keine klare Indikation gestellt werden kann, gilt die PEG als eine <strong>der</strong><br />

letzten Möglichkeiten, um Nahrung o<strong>der</strong> Flüssigkeit zu substituieren.<br />

„dann ist immer die Entscheidung, machen wir eine subkutane Flüssigkeitszufuhr o<strong>der</strong> machen wir<br />

es nicht, machen wir gleich eine PEG o<strong>der</strong> so was, wobei PEG eigentlich immer die letzte Entscheidung<br />

ist“ (Rainer Braun - Arzt).<br />

Maßnahmen, mit <strong>der</strong>en Hilfe ein Mangel an Flüssigkeit und/o<strong>der</strong> Nährstoffen kompensiert<br />

werden kann, lassen sich wie folgt glie<strong>der</strong>n. Der Stimulation über den natürlichen Verdauungsweg<br />

wird dabei Priorität verliehen.<br />

Unterstützen oraler Nahrungszufuhr<br />

Die Unterstützung bei <strong>der</strong> Nahrungsaufnahme durch Angehörige und Pflegende bildet nach<br />

Ansicht <strong>der</strong> Befragten dabei eine wichtige Komponente bei dem Versuch die orale Ernährung<br />

aufrechtzuerhalten, bevor man durch kostenintensive Maßnahmen das Gesundheitswesen<br />

belaste (Bernhard Beinbühl - Arzt). Essen bedeute Lebenskraft, Lebensfreude, Genuss und<br />

Gemeinschaftlichkeit. Das könne eine PEG nicht leisten (Gudrun Kohlmann - Pflegende).<br />

Kleine und häufige Mahlzeiten über den Tag verteilt, z. B. auch Joghurt und Quark seien ein<br />

erster Versuch die Ernährung sicherzustellen (Bernhard Beinbühl - Arzt).<br />

Die Pflegenden beschreiben weitere Möglichkeiten. So könne man die Getränke andicken,<br />

wenn es sich um eine Schluckstörung handele. Man müsse sich nach den Gewohnheiten<br />

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