Ablauf der Entscheidungs- prozesse zur Anlage einer perkutanen ...
Ablauf der Entscheidungs- prozesse zur Anlage einer perkutanen ...
Ablauf der Entscheidungs- prozesse zur Anlage einer perkutanen ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
4. Der <strong>Entscheidungs</strong>prozess <strong>zur</strong> <strong>Anlage</strong> <strong>einer</strong> PEG-Sonde im<br />
Krankenhaus<br />
Rainer Markgraf, Julia Müller<br />
4.1 Patienten und Methodik<br />
Die Untersuchung zum <strong>Entscheidungs</strong>prozess vor Einleitung <strong>einer</strong> künstlichen Ernährungsbehandlung<br />
über PEG konnte und sollte keine repräsentative Darstellung dieses Prozesses<br />
in Deutschland sein. Vielmehr galt die Untersuchung <strong>der</strong> Beschreibung <strong>der</strong> <strong>Entscheidungs</strong>findung<br />
an großen Kliniken, in denen häufig perkutane Ernährungssonden gelegt werden<br />
und in denen unterschiedliche Versorgungsstrukturen bestehen, innerhalb <strong>der</strong>er die künstliche<br />
Ernährung eingeleitet und durchgeführt wird.<br />
Teilnehmende Kliniken<br />
Die Untersuchung erfolgte an einem Krankenhaus <strong>der</strong> Maximalversorgung, dem Klinikum<br />
Lüdenscheid, mit dem Einzugsgebiet <strong>der</strong> Kreisstadt Lüdenscheid und den umgebenden<br />
ländlichen Gemeinden des Märkischen Kreises in <strong>der</strong> Abteilung Innere Medizin I (Gastroenterologie<br />
und Endokrinologie), in <strong>der</strong> häufig und nach bisherigen Angaben auch im Rahmen<br />
von Auftragsleistungen PEG-<strong>Anlage</strong>n erfolgen. Als Klinik <strong>der</strong> Maximalversorgung verfügt das<br />
Krankenhaus neben mehreren inneren Abteilungen auch über eine neurologische Abteilung<br />
mit Stroke-Unit sowie Möglichkeiten zu onkologischen Behandlungsmaßnahmen in konservativen,<br />
operativen und strahlentherapeutischen Abteilungen.<br />
Die zweite Klinik ist ein Krankenhaus <strong>der</strong> Schwerpunktversorgung, das Allgemeine Krankenhaus<br />
Hagen, mit dem Einzugsgebiet <strong>der</strong> Großstadt Hagen sowie angrenzen<strong>der</strong> kl<strong>einer</strong>er<br />
Gemeinden. PEG-<strong>Anlage</strong>n erfolgen hier im gastroenterologischen Schwerpunkt <strong>der</strong> großen<br />
Medizinischen Klinik. Am Krankenhaus erfolgen onkologische Therapien in konservativen,<br />
operativen und strahlentherapeutischen Abteilungen. Eine neurologische Abteilung existiert<br />
nicht.<br />
Das dritte Klinikum sind die St. Antonius-Kliniken mit den Standorten Wuppertal-Barmen<br />
(Akutgeriatrie) und Velbert-Neviges (rehabilitative Geriatrie) mit den Einzugsgebieten <strong>der</strong><br />
beiden Städte sowie umliegen<strong>der</strong> Gemeinden. Hier erfolgte die Untersuchung in den geriatrischen<br />
Abteilungen, die wegen ihres strukturierten diagnostischen und therapeutischen <strong>Ablauf</strong>s<br />
(geriatrisches Assessment, geriatrische Teambehandlung) sowie regelmäßig erfolgen<strong>der</strong><br />
PEG-<strong>Anlage</strong>n ausgewählt wurden.<br />
Patienten<br />
Basis <strong>der</strong> Untersuchung waren die Endoskopie-Dokumentationen <strong>der</strong> die PEG-Eingriffe<br />
durchführenden Funktionsabteilungen, anhand <strong>der</strong>er alle Patienten, die im Rahmen eines<br />
stationären Aufenthaltes eine PEG erhielten, erfasst wurden. Es erfolgte zum einen für alle<br />
Patienten, die zwischen dem 01.01.2007 und dem 31.12.2007 eine PEG erhielten eine detaillierte<br />
Analyse <strong>der</strong> Krankenakte. Um zwischen tatsächlich fehlenden Informationen und<br />
eventuellen Dokumentationsmängeln unterscheiden zu können, wurden zusätzlich zeitnah<br />
<strong>zur</strong> PEG-<strong>Anlage</strong> die Krankenunterlagen aller Patienten zwischen dem 01.07.2008 und dem<br />
31.01.2009 analysiert und in Ergänzung bei in den Dokumenten fehlenden Angaben die ärztlichen<br />
und pflegerischen Mitarbeiter <strong>zur</strong> Komplettierung <strong>der</strong> Informationen befragt. Dies erfolgte<br />
bewusst nach dem jeweiligen Aufenthalt <strong>der</strong> Patienten, um den <strong>Ablauf</strong> selbst nicht zu<br />
beeinflussen.<br />
Datenerhebung<br />
Die Extraktion <strong>der</strong> Daten aus den Krankenunterlagen geschah anhand <strong>einer</strong> strukturierten<br />
Checkliste (<strong>Anlage</strong>), die für jeden Patienten zunächst anhand <strong>der</strong> Krankenakte abgearbeitet<br />
und in <strong>der</strong> zweiten Patientengruppe durch Befragung von Ärzten o<strong>der</strong> Pflegekräften ergänzt<br />
wurde.<br />
Erfasst wurden demographische Patientendaten, Krankenhausaufenthaltsdauer, Pflegebedürftigkeit<br />
vor und nach dem stationären Aufenthalt, die medizinische Indikation <strong>zur</strong> PEG-<br />
19