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Ablauf der Entscheidungs- prozesse zur Anlage einer perkutanen ...

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gung gezogen wurde. Die Bezeichnung wurde so beibehalten, wie es in den jeweiligen Berufsgruppen<br />

üblich ist.<br />

Die meisten <strong>der</strong> Befragten verfügen über eine lange Berufserfahrung. So gibt es Pflegende<br />

und Ärzte, die sich noch daran erinnern können, dass die Applikation von PEG-Sonden noch<br />

gar nicht üblich war. Gründe für die aktuelle Problematisierung <strong>einer</strong> PEG seien auf die Zunahme<br />

<strong>der</strong> Hochaltrigkeit inklusive Demenz und auf ein steigendes Bewusstsein für Qualitätssicherung<br />

<strong>zur</strong>ückzuführen (Gudrun Kohlmann 2 - Pflegende). Seien Entscheidungen in<br />

früheren Jahren immer von Ärzten getroffen worden, so würde heute die Einbeziehung des<br />

Patienten-/Bewohnerwillens stärker berücksichtigt und die Entscheidung hinterfragt (Kati<br />

Nimwegen - Pflegende).<br />

Wie werden Entscheidungen getroffen?<br />

Der <strong>Entscheidungs</strong>prozess <strong>zur</strong> <strong>Anlage</strong> <strong>einer</strong> PEG dauert nach Schil<strong>der</strong>ungen aus den Interviews<br />

je nach Indikation zwischen einigen Tagen und mehreren Wochen, manchmal auch<br />

Monate.<br />

„Bei dem Herrn J, wo wir drüber gesprochen haben, ging`s innerhalb von zwei Wochen, sehr<br />

schnell finde ich. Dann gibt`s so <strong>Entscheidungs</strong>findungen, die dauern vier-sechs-acht Wochen.<br />

Habe ich auch schon erlebt“ (Jörg Demmler – Pflegen<strong>der</strong>)<br />

Wann und wie eine Entscheidung getroffen wird, hängt stark vom zugrundeliegenden Krankheitsbild<br />

und den beteiligten Akteuren ab. Ein einheitlicher Standard o<strong>der</strong> Richtlinien für Vorgehensweisen,<br />

wie in an<strong>der</strong>en Zusammenhängen, sei in <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong> PEG nicht vorhanden.<br />

„Und so was gibt es bei <strong>der</strong> PEG-Sonde nicht, son<strong>der</strong>n es gibt so viele verschiedene Faktoren,<br />

hm... auch die Herangehensweise ist immer an<strong>der</strong>s hm, so dass es immer uneinheitlich ist“ (Jörg<br />

Demmler - Pflegen<strong>der</strong>).<br />

Die Befragten berichten in ihren Schil<strong>der</strong>ungen von verschiedenen Arten eine Entscheidung<br />

zu treffen. Dem Abwägen <strong>der</strong> Vor- und Nachteile und dem klinischen Urteil kommt eine<br />

große Bedeutung zu. Parameter hierzu werden ausführlich in Kapitel <strong>zur</strong> <strong>Entscheidungs</strong>findung<br />

dargestellt.<br />

Berichtet werden aber auch Entscheidungen „aus dem Bauch heraus“ und vom Rückgriff auf<br />

persönliche und berufliche Erfahrungen o<strong>der</strong> das eigene ethische Bewusstsein.<br />

„Also ich tue mich da eigentlich gar nicht schwer mit <strong>der</strong> PEG, ich lasse das einfach so laufen und<br />

frage die Angehörigen und das Personal und entscheide dann wirklich ganz individuell und aus<br />

dem Bauch heraus“ (Rainer Braun - Arzt).<br />

2 Alle Namen <strong>der</strong> Interviewpartner wurden anonymisiert und sind frei erfunden, auf akademische<br />

Titel o<strong>der</strong> detailliertere Berufsbezeichnungen wurde in <strong>der</strong> Darstellung verzichtet, um eine<br />

Wie<strong>der</strong>erkennung beteiligter Personen zu vermeiden.<br />

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