Ablauf der Entscheidungs- prozesse zur Anlage einer perkutanen ...
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vielleicht dreißig, vierzig o<strong>der</strong> fünfzig Minuten, und kann aber in Ruhe sein Essen einnehmen. Die<br />
Zeit ist nicht, die Zeit ist nicht immer da (Karin Kridow - Pflegende).<br />
Bei <strong>der</strong> Entscheidung für o<strong>der</strong> gegen eine PEG müsse man den Zeitfaktor jedoch außer Acht<br />
lassen (Heidrun Stocke - Pflegende). Nicht immer scheint dies möglich. Ein Arzt bemängelt<br />
die Qualität herrschen<strong>der</strong> Versorgung in den Altenheimen. Dabei werden neben organisatorischen<br />
Rahmenbedingungen auch Aspekte un<strong>zur</strong>eichen<strong>der</strong> pflegerischer Kompetenz angesprochen,<br />
die die Erwägung <strong>einer</strong> PEG beschleunigen. Er schil<strong>der</strong>t seine Erfahrungen wie<br />
folgt:<br />
„und auch in den Heimen oben, wissen Sie, eh das ist so desolat, Sie gehen dahin, da ist ne russisch<br />
sprechende Pflegerin nicht wahr, (...), mit <strong>einer</strong> türkischen Vorgesetzten und eine deutsche,<br />
88 Jahre alte Dame, die Durst hat, die kriegt ihre Tasse dahingestellt, die kommt nicht da dran, die<br />
kommt gar nichts, und kommt nach 5 Stunden wie<strong>der</strong>, und es ist genau und die kriegt ihr Essen<br />
hingestellt, was sie nicht wahrnimmt (...) und das! sind alles Dinge, wo man ernsthaft überlegen<br />
muss, natürlich bräuchte ich nur das Altenheim verbessern, ich bräuchte die Pflegesituation, nur<br />
das habe ich nicht, so wie kann ich das machen, da muss ich mir überlegen, welchen Vorteil hat<br />
mein mir anvertrauter Patient, wenn ich ihm helfe, dass er trinken kann, (...) und die <strong>der</strong>zeitige finanzielle<br />
Versorgung in den Heimen, nicht wahr, im Rahmen ihrer Qualitäts-, ihrer Kräfte, nicht, ist<br />
schwierig, die zunehmenden Dokumentationsmaßnahmen behin<strong>der</strong>n ja auch noch und da bleibt im<br />
Endeffekt an Versorgung <strong>der</strong> Patienten mit in Anführungsstrichen, nicht despektierlich "Hilfskräften"<br />
übrig, weil die, die verantwortlich sind dafür in an<strong>der</strong>e Sachen eingebunden sind, leiden die Heime<br />
drunter, also, da kann man manchmal überlegen in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Kenntnis und <strong>der</strong> Lebenssituation<br />
<strong>der</strong> alten Leute in Heimen, dass man da etwas liberaler noch ist mit <strong>der</strong> Indikation...<br />
(Ingo Klare - Arzt).<br />
An<strong>der</strong>e Befragte stellen einen Zusammenhang zwischen Arbeitsbelastung und Entscheidung<br />
für eine PEG her. Sie schil<strong>der</strong>n, dass auch die eigene Be- und Entlastung die <strong>Anlage</strong> <strong>einer</strong><br />
PEG begünstigen können.<br />
„Wobei manchmal, gebe ich ehrlich zu manchmal, manchmal sagt man auch ja, komm egal mach,<br />
hau rein, damit man auch seine Ruhe hat, manchmal ist es auch so, für mich auch manchmal<br />
leichter dann, das gebe ich ehrlich zu. Bei so Fällen, wo man denkt ja, kann <strong>der</strong> nicht noch trinken,<br />
geht das nicht noch irgendwie, kann man vielleicht noch mehr machen und so, aber dann ist auch<br />
die Personalsituation im Heim nicht so optimal, wenn man ganz ehrlich ist und dann sind dann<br />
solche Kriterien spielen auch eine Rolle“ (Sören Wißling - Arzt).<br />
„dass wir von zig Institutionen geprüft werden, finde ich auch richtig, ist o.k., hat aber für uns<br />
manchmal wirklich, bei <strong>der</strong> Arbeit, die auf uns lastet, und so viel ist, dass man wirklich, o<strong>der</strong> ich<br />
manchmal bestimmt schon Entscheidungen getroffen habe, gesagt, o.k. dann geht se eben ins<br />
Krankenhaus, dann wird ne PEG gelegt, ich kann es nicht länger verantworten, weil mir k<strong>einer</strong> hilft,<br />
sag ich einfach mal, (..), aber und dann sage ich manchmal wirklich, da habe ich es einfacher, ich<br />
brauche die PEG nur anzuschließen, und da ist wun<strong>der</strong>bar nachzuvollziehen für jeden, dann bin<br />
ich auf <strong>der</strong> sicheren Seite" (Monika Reichert - Pflegende).<br />
Evaluation<br />
In <strong>der</strong> dritten Phase des <strong>Entscheidungs</strong><strong>prozesse</strong>s geht es um eine Bewertung <strong>der</strong> getroffenen<br />
Entscheidung. Diese Überprüfung sei wichtig und würde oft vergessen.<br />
132<br />
„Dass ich denke so problematisch ist immer wie<strong>der</strong> dieser also bei PEG dann später sich mit dieser<br />
bestehenden PEG so dann auseinan<strong>der</strong>setzen fachlich und das was ich gesagt hatte mit diesen<br />
Zielen auseinan<strong>der</strong>setzen und die Ziele nicht einfach aus, aus den Augen verlieren und das heißt<br />
dann regelmäßig überprüfen. Was hat die PEG-<strong>Anlage</strong>, also das Legen <strong>einer</strong> PEG so gebracht,<br />
nicht nur die Zahlen, also die Parameter, die ich dann sehe, dass dann einmal in einem Monat so<br />
<strong>der</strong> Bewohner so einen Kilo zugenommen hat, son<strong>der</strong>n auch die an<strong>der</strong>en Aspekte, habe ich auch