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Ablauf der Entscheidungs- prozesse zur Anlage einer perkutanen ...

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Auch den Ärzten ist eine kontinuierliche Patientenbeobachtung wichtig. Regelmäßige Patientenkontakte<br />

in Form von Hausbesuchen, Praxisterminen o<strong>der</strong> wöchentlichen Visiten in den<br />

Einrichtungen dienen <strong>der</strong> Meinungsbildung und dem klinischen Urteil.<br />

„Ich fahre ja... wenn das jetzt meine Patienten sind fahre ich ja regelmäßig hin und da gucke ich<br />

halt, was die wiegen“ (Sabine Murnau - Ärztin).<br />

“Ich mache jede Woche Visite, jeden Mittwoch, in dem Pflegeheim, sodass man also die Entwicklung<br />

erstmal persönlich erlebt, den Patienten kennt man eh“ (Niklas Seifert - Arzt).<br />

„bei uns ist die Situation auch noch etwas an<strong>der</strong>s wie in <strong>der</strong> normalen Praxis, zu uns kommen ja<br />

die Patienten relativ regelmäßig und häufig und dadurch sehen wir die natürlich an<strong>der</strong>s und erfassen<br />

das möglicherweise auch vielleicht frühzeitiger, ob wir die davor bewahren, weiß ich nicht“<br />

(Bernhard Beinbühl - Arzt).<br />

In diesen Situationen sind die Ärzte sehr auf die betreuenden Personen angewiesen, um<br />

wichtige Informationen zu erhalten (vgl. Rolle <strong>der</strong> Pflegenden).<br />

Biophysiologische Messungen - Gewicht, Größe, Body Mass Index (BMI)<br />

Die Messung des Gewichts stellt einen wesentlichen Indikator für die Bestimmung des Ernährungszustandes<br />

dar, vor allem, wenn wie<strong>der</strong>holte Kontrollen durchgeführt werden, um<br />

einen Verlauf beobachten zu können. Nach Aussagen <strong>der</strong> Pflegenden gibt es regelmäßige<br />

Termine, z. B. einmal im Monat immer sonntags (Robert Längerich - Pflegen<strong>der</strong>, Ines<br />

Junkers - Pflegende), an denen das Gewicht kontrolliert wird. Handele es ich um einen auffälligen<br />

Befund, würde häufiger gemessen.<br />

„da wird ja auch immer sehr drauf geachtet, das da die Dokumentation <strong>der</strong>, des Gewichtes da ist<br />

und wenn man jetzt, das sehe ich ja dann auch oft wenn ich komme, Patient wird deutlich dünner<br />

und ich mal frage, wie ist denn da <strong>der</strong> Gewichtsverlauf und wenn man dann sieht, da nimmt jemand<br />

also kontinuierlich ab, und kommt so an so eine kritische Grenze, das man so sagt, man das<br />

ist, was machen wir denn jetzt,“ (Sigrid Kreuzer - Ärztin).<br />

Würde sich vor allem in palliativen Situationen gegen eine PEG entschieden, dann würde<br />

auch vorsätzlich we<strong>der</strong> das Gewicht, noch ein BMI erhoben (Klaus Krämer - Arzt).<br />

Der auf <strong>der</strong> Messung von Gewicht und Körpergröße basierende Body Mass Index (BMI)<br />

scheint ein entscheiden<strong>der</strong>, wenn auch ambivalent bewerteter Parameter. Zum einen habe<br />

<strong>der</strong> BMI „den unglaublichen Vorteil, dass er ein Messwert ist“ (Niklas Seifert - Arzt) anhand<br />

dessen ein weiteres Vorgehen geplant werden kann.<br />

„wenn jemand den BMI nicht mehr hat, den er haben sollte, dann ist das auch ein Kriterium für eine<br />

Überlegung, was muss daraus geschehen, wenn er nicht mehr selber essen, trinken kann o<strong>der</strong> will,<br />

muss er eine PEG bekommen o<strong>der</strong> nicht“ (Sören Wißling - Arzt)<br />

„also wenn ich sehe, beim Patienten geht <strong>der</strong> BMI runter o<strong>der</strong> <strong>der</strong> entwickelt ne Schluckstörung<br />

o<strong>der</strong>.... ja, also die beiden Sachen sind ja meistens, dann versuch ich, ich eigentlich schon so im<br />

Vorfeld einmal mit dem Betreuer o<strong>der</strong> mit dem Angehörigen Kontakt aufzunehmen, das und das<br />

Problem kommt demnächst auf uns zu, wie denken sie da drüber“ (Sabine Murnau - Ärztin).<br />

BMI – basierte Entscheidungen werden nicht immer als sinnvoll angesehen, gerade bei alten<br />

und vor allem bettlägerigen Menschen sei das Problem <strong>der</strong> Fehlmessung vorprogrammiert.<br />

Das führe zu einem falschen Ergebnis (Klaus Krämer - Arzt). Diese seien nur bedingt aussagekräftig<br />

und seine Unterschreitung sei für die Handelnden ein Problem, beson<strong>der</strong>s, wenn<br />

daraus resultierende Maßnahmen als nicht sinnvoll erachtet werden.<br />

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