Ablauf der Entscheidungs- prozesse zur Anlage einer perkutanen ...
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Abbildung 27: Hinzuziehung des Hausarztes zu einem bestimmten Zeitpunkt<br />
Zusammenfassend betrachtet fällt auf, dass zu den einzelnen Fragen, die den praktischen<br />
<strong>Ablauf</strong> des <strong>Entscheidungs</strong><strong>prozesse</strong>s im Vorfeld <strong>der</strong> <strong>Anlage</strong> <strong>einer</strong> PEG-Sonde erfassen sollten,<br />
unterschiedlich viele Informationen in den Bewohnerdokumentationen <strong>zur</strong> Verfügung<br />
stehen. Priorität scheinen vor allem Gespräche mit den <strong>Entscheidungs</strong>trägern sowie die<br />
Kontaktaufnahme mit dem Hausarzt bei ernährungsbedingten Problemen zu haben.<br />
Die Nutzung von Assessmentinstrumenten ebenso wie Maßnahmen <strong>zur</strong> Verbesserung <strong>der</strong><br />
Ernährungssituation werden ebenfalls in einigen Fällen dokumentiert, wobei es sich dabei in<br />
erster Linie um simple Verfahren handelt, die ohne großen Aufwand umgesetzt werden können.<br />
An<strong>der</strong>e Aspekte, wie beispielsweise <strong>der</strong> Einsatz von Algorithmen <strong>zur</strong> <strong>Entscheidungs</strong>findung<br />
o<strong>der</strong> aber die Durchführung von Fallbesprechungen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en formalen Methoden <strong>zur</strong><br />
<strong>Entscheidungs</strong>findung, spielen in Bezug auf die hier zugrunde liegende Stichprobe keine<br />
Rolle.<br />
Hervorzuheben ist jedoch in erster Linie, dass sich insgesamt lediglich in 16 von 72 Pflegedokumentationen<br />
von Bewohnern mit PEG-Sonden Informationen finden, die den praktischen<br />
<strong>Ablauf</strong> des <strong>Entscheidungs</strong><strong>prozesse</strong>s im Vorfeld <strong>der</strong> <strong>Anlage</strong> <strong>einer</strong> PEG-Sonde nachvollziehbar<br />
machen. Zu berücksichtigen ist vor allem, dass es sich bei den 56 Pflegedokumentationen,<br />
die keine Informationen enthalten, in zahlreichen Fällen um Akten von Bewohnern<br />
handelt, die sich vermutlich zum Zeitpunkt <strong>der</strong> <strong>Entscheidungs</strong>findung bereits in <strong>einer</strong><br />
Altenpflegeeinrichtung aufhielten und dort betreut wurden.<br />
(Mutmaßlicher) Patientenwille und stellvertretende <strong>Entscheidungs</strong>träger<br />
In einem weiteren Abschnitt des Erhebungsinstrumentes wird die Verfügbarkeit von Möglichkeiten<br />
<strong>zur</strong> Ermittlung des mutmaßlichen Patientenwillens erfasst.<br />
Gefragt wurde danach, ob die teilnehmenden Bewohner über Stellvertreter verfügen, die ihre<br />
Interessen in Bezug auf gesundheitliche Belange vertreten und ob eine Patientenverfügung<br />
existiert, in <strong>der</strong> gegebenenfalls Aussagen <strong>zur</strong> enteralen Ernährung und <strong>zur</strong> <strong>Anlage</strong> <strong>einer</strong> Ernährungssonde<br />
gemacht werden.<br />
Zunächst wurde erhoben, ob die Bewohner einen gesetzlichen Betreuer haben o<strong>der</strong> ob sie<br />
möglicherweise in <strong>einer</strong> Vorsorgevollmacht eine Person benannt haben, die inzwischen als<br />
Vorsorgebevollmächtigte ihre Interessen vertritt.<br />
Der überwiegende Teil <strong>der</strong> teilnehmenden Bewohner hat entwe<strong>der</strong> einen gesetzlichen Betreuer<br />
o<strong>der</strong> aber wird durch eine vorsorgebevollmächtigte Person vertreten (Abb. 29). Nur in<br />
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