Ablauf der Entscheidungs- prozesse zur Anlage einer perkutanen ...
Ablauf der Entscheidungs- prozesse zur Anlage einer perkutanen ...
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Nach Einschätzung <strong>der</strong> befragten Ärzte und Ärztinnen gibt es selten Situationen, in denen<br />
aus <strong>der</strong> häuslichen Situation heraus Entscheidungen für o<strong>der</strong> gegen eine PEG getroffen<br />
werden müssen.<br />
„Nee, also dann, wenn im ambulanten Bereich, dann kommen die Patienten mit <strong>einer</strong> PEG aus<br />
dem Krankenhaus <strong>zur</strong>ück. (...) Dann müssen wir sie halt versorgen o<strong>der</strong>, o<strong>der</strong> betreuen, aber das<br />
wir die Entscheidung treffen ist eigentlich eher nicht <strong>der</strong> Fall“ (Rainer Braun - Arzt).<br />
Indikationen mit positivem Entscheid beziehen sich zumeist auf onkologische Fragestellungen<br />
im Rahmen <strong>einer</strong> OP- o<strong>der</strong> Chemotherapie-Vorbereitung. Ein Arzt berichtet auch von<br />
PEG-Sonden, die ambulant implantiert werden, im Regelfall ist <strong>der</strong> Ort <strong>der</strong> <strong>Anlage</strong> das Krankenhaus.<br />
“(...) Kollegen schicken uns jemand <strong>zur</strong> PEG o<strong>der</strong> wenn die gewechselt werden muss o<strong>der</strong> wir legen<br />
manchmal selber welche im Rahmen von onkologischen Fragestellungen, nech, aber das das<br />
ist nicht (..), das Gro <strong>der</strong> PEGs wird im Krankenhaus gelegt, (...)“ (Ingo Klare - Arzt)<br />
Vermehrt stehen Entscheidungen in Bezug auf eine PEG in den Altenheimen o<strong>der</strong> den Kliniken<br />
an. Letzteres sei <strong>der</strong> weit häufigere Fall (Klaus Krämer - Arzt).<br />
Auch aus <strong>der</strong> Perspektive <strong>der</strong> Pflegenden werden viele Entscheidungen für eine PEG bereits<br />
vor Einzug in die Altenpflegeeinrichtung getroffen. In diesen Fällen werden die Bewohner mit<br />
PEG, meist nach einem Krankenhausaufenthalt mit anschließen<strong>der</strong> Rehabilitationsmaßnahme<br />
in die Einrichtung aufgenommen. In diesen Fällen ist den Befragten so gut wie nichts<br />
über den <strong>Entscheidungs</strong>prozess bekannt. Aber auch während des Heimaufenthaltes kommt<br />
es infolge eines akuten Ereignisses, z. B. aufgrund eines Schlaganfalles o<strong>der</strong> <strong>einer</strong> Verschlechterung<br />
des Gesundheitszustandes zu <strong>einer</strong> Verlagerung <strong>der</strong> <strong>Entscheidungs</strong>situation<br />
in die weiterbehandelnden Kliniken. Auch in diesen Fällen gibt es kaum Anhaltspunkte, nach<br />
welchen Kriterien eine Entscheidung angestoßen und getroffen wurde.<br />
„und dann kam sie ins Krankenhaus, wegen Pneumonie, und sie ist wie<strong>der</strong> gekommen mit PEG“<br />
(Martina Reger - Pflegende)<br />
„dann haben wir es ein- o<strong>der</strong> zwei mal auch so gehabt, dass nach so stationären Aufenthalt jemand<br />
eben mit <strong>der</strong> PEG wie<strong>der</strong> kam, wegen <strong>einer</strong> akuten Verschlechterung o<strong>der</strong> wegen einem<br />
Apoplex“ (Sabine Murnau - Ärztin).<br />
Werden Entscheidungen für o<strong>der</strong> gegen eine Entscheidung in <strong>der</strong> Altenpflegeeinrichtung<br />
getroffen, handelt es sich um Entscheidungen infolge schleichend verlaufen<strong>der</strong> chronischer<br />
Prozesse.<br />
„also, bei uns ist das ja meistens, sage ich mal, diese PEG-<strong>Anlage</strong>n, wenn es von uns aus kommt,<br />
also aus dem Haus her, dass meistens die Leute nicht mehr essen und trinken von sich aus, also<br />
irgendwann nichts mehr zu sich nehmen (Steffen Schmidtmeier - Pflegen<strong>der</strong>).<br />
„Ja, das sind ja meistens Patienten, die tatsächlich im Altenheim Bereich leben, ganz selten mal<br />
jemand <strong>der</strong> zu Hause ist, weil, wenn die Entscheidung zu fällen ist, dann sind die Patienten meistens<br />
schon in so einem Zustand, dass die nicht mehr zu Hause betreut werden und diese Patienten<br />
im Altenheim sind meistens ja demente Patienten, muss man schon sagen, weil sie sehr betagt<br />
sind (...)“ (Sigrid Kreuzer - Ärztin).<br />
Ein Arzt unterscheidet dabei zwei Vorgehensweisen:<br />
„Ich schreibe dann eine Einweisung, PEG-<strong>Anlage</strong> erfor<strong>der</strong>lich und schreibe drunter eine kurze Begründung,<br />
also in fast allen Fällen ist das ja so vorbereitet auch mit Betreuer, <strong>der</strong> dann da hin geht<br />
und unterschreibt, dass die sagen: „ok, alles klar, ist nachvollziehbar“, weil die gedankliche Arbeit<br />
ist ja getan und sollten Fragen da sein, rufen die an. Das ist ganz selten, häufiger ist, das jemand<br />
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