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Vergiftung<br />

Einige der beim Betrieb eines Reaktors entstehenden Spaltprodukte haben einen großen Einfangquerschnitt<br />

für Neutronen (z. B. Xe-135). Um den Reaktor auf seiner Leistungsstufe zu halten, muss die Regeleinrichtung<br />

zur Kompensation des Reaktivitätsäquivalentes der Reaktorgifte verstellt werden. Reaktorgifte (z. B.<br />

Borsäurelösung) werden in wassermoderierte Reaktoren zur Notabschaltung eingespritzt. Bei Druckwasserreaktoren<br />

wird Borsäurelösung zur Kompensation von Überschußreaktivität verwendet.<br />

Verglasung<br />

Die bei der Wiederaufarbeitung anfallenden hochradioaktiven Spaltproduktlösungen müssen in ein endlagerfähiges<br />

Produkt überführt werden. Als geeignete Methode hierfür hat sich die Verglasung erwiesen. Beim<br />

französischen AVM-Verfahren wird die flüssige hochradioaktive Abfalllösung auf hohe Temperaturen erhitzt.<br />

Dabei verdampft die Flüssigkeit, und das entstandene Granulat wird unter Zugabe von Glasfritte bei<br />

1 100 °C zu Glas geschmolzen. Dieses Verfahren wird großtechnisch in der französischen Wiederaufarbeitungsanlage<br />

La Hague genutzt. Bei dem im Forschungszentrum Karlsruhe entwickelten Verfahren wird die<br />

flüssige hochradioaktive Abfalllösung unmittelbar einer 1 150 °C heißen Glasschmelze zugegeben. Die Flüssigkeit<br />

verdampft und die radioaktiven Feststoffe sind homogen in die Glasschmelze eingelagert. Bei beiden<br />

Verfahren wird die Glasschmelze in 1,3 m hohe 150-l-Stahlbehälter, die etwa 400 kg Glasprodukt aufnehmen,<br />

abgefüllt. Die Wärmeproduktion eines solchen Behälters beträgt aufgrund des radioaktiven Zerfalls der<br />

Inhaltsstoffe 1,5 bis 2 kW.<br />

Verglasungseinrichtung Karlsruhe<br />

Auf dem Gelände der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe seit Anfang 1999 in Bau befindliche Anlage zur<br />

Verglasung der dort lagernden rund 60 m 3 flüssigen hochradioaktiven Abfalllösung. Dieser Abfall stammt aus<br />

dem Betrieb der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe, in der zwischen 1971 und 1990 insgesamt 208 t<br />

abgebrannte Kernbrennstoffe wiederaufgearbeitet wurden. Diese 60 m 3 Spaltproduktlösung enthalten etwa<br />

8 t Feststoffe, darunter 504 kg Uran und 16,5 kg Plutonium. Die Gesamtaktivität dieses flüssigen hochradioaktiven<br />

Abfalls beträgt zur Zeit etwa 10 18 Becquerel. Der Glasschmelzofen der Verglasungseinrichtung wird<br />

elektrisch beheizt und hält das Schmelzbad eines speziellen Bor-Silikat-Glases auf einer Temperatur von<br />

etwa 1150 °C. Diesem Schmelzbad wird der flüssige Abfall zugeführt; dabei verdampft die flüssige Komponente,<br />

und die radioaktiven Feststoffe werden in die Glasschmelze eingelagert. Diese die Radioaktivität enthaltende<br />

Schmelze wird in 1,3 m hohe 150-l-Stahlbehälter abgefüllt. Nach Abkühlung werden die Behälter<br />

gasdicht verschweißt. Mit dieser Verfestigung ist eine Volumenreduzierung von 60 m 3 auf knapp 20 m 3 verbunden.<br />

Die VEK ist bereit für den Verglasungsbetrieb. Die Genehmigung hierzu wird 2008 erwartet. Mit der<br />

Verglasung des HAWC kann dann nach Herstellung der erforderlichen Anschlüsse 2009 begonnen werden.<br />

Verlorene Betonabschirmung<br />

Endabfallgebinde für mittelradioaktiven Abfall erhalten zur Strahlenabschirmung eine Umkleidung aus einer<br />

Zementmörtelschicht. Diese Abschirmung ist mit dem Abfallgebinde praktisch unlöslich verbunden, gelangt<br />

daher mit in die Endlagerstätte und gilt damit als „verloren“.<br />

Verlustenergie<br />

Diejenige Energiemenge, die bei Umwandlung, Transport und Endverbrauch für die Nutzung verloren geht.<br />

Vernichtungsstrahlung<br />

Beim Aufeinandertreffen eines Teilchens und eines Antiteilchens, z. B. Elektron und Positron werden diese<br />

als Teilchen „vernichtet“ und die Masse dieser Teilchen in Energie umgewandelt. Elektron und Positron haben<br />

eine Ruhemasse, die zusammen einer Energie von 1,02 MeV entspricht. Bei der „Vernichtung“ beider<br />

Teilchen entstehen zwei Gammaquanten von je 0,511 MeV.<br />

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