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den Platten entlang dem Weg der Strahlung durch die Kammer. Die Funkenspur kann fotografisch oder e-<br />

lektronisch<br />

registriert werden.<br />

Fusion<br />

Bildung eines schwereren Kernes aus leichteren Kernen; dabei wird Energie, die Bindungsenergie, frei. Mögliche<br />

Fusionsreaktionen:<br />

D + T ⇒ 4 He + n + 17,58 MeV,<br />

D + D ⇒ ,27 MeV,<br />

,<br />

3 He + n + 3<br />

D + D ⇒ T + p + 4,03 MeV<br />

D + 3 He ⇒ 4 He + p + 18,35 MeV,<br />

p + 11 B ⇒ 3 4 He + 8,7 MeV.<br />

Die Deuterium-Tritium-Reaktion ist unter allen möglichen Fusionsreaktionen noch am leichtesten zu verwirklichen.<br />

Deuterium ist in genügender Menge in den Weltmeeren vorhanden; Tritium kann aus dem ebenfalls<br />

reichlich verfügbaren Element Lithium mit Hilfe der beim Fusionsprozess entstehenden Neutronen „erbrütet“<br />

werden. Brutreaktionen zur Erzeugung von Tritium aus Lithium:<br />

7 4 6<br />

Li + n ⇒ He + T + n - 2,47 MeV und Li + n ⇒<br />

4 He + T + 4,78 MeV.<br />

Bei der Fusion müssen zwei Atomkerne - z. B. Atomkerne der Wasserstoffisotope Deuterium und Tritium -<br />

gegen<br />

die abstoßende elektrische Kraft ihrer positiven Kernladungen so dicht zusammengebracht werden,<br />

dass sie verschmelzen. Um ihre gegenseitigen Abstoßung zu überwinden, müssen zwei Kerne mit großer<br />

Geschwindigkeit<br />

aufeinander zufliegen. Die erforderlichen hohen Geschwindigkeiten erhalten die Teilchen<br />

bei hohen<br />

Temperaturen<br />

von rund 100 Mio. Grad.<br />

Die<br />

Atome eines Gases sind dann in Elektronen und Kerne zerlegt, das Gas ist ionisiert. Ein total ionisiertes<br />

Gas wird Plasma genannt. Ein Plasma ist elektrisch leitend, seine Bewegung lässt sich daher durch elektri-<br />

sche und<br />

magnetische Felder beeinflussen. Dies macht man sich in den Fusionsanlagen zunutze, wo man<br />

das heiße Plasma in einen Magnetfeldkäfig einschließt. In einem Magnetfeld wirkt auf die Ladungsträger die<br />

Lorentz-Kraft. Infolge dieser Kraft führen die Ladungsträger längs der magnetischen Feldlinien eine Spiralbewegung<br />

aus. Im Idealfall kann der Kontakt mit der Behälterwand und damit der Wärmetransport zur Wand<br />

unterbunden werden. Als Anordnungen, mit denen Plasmen innerhalb eines Rings magnetisch eingeschlossen<br />

werden können, sind Systeme vom Typ →Tokamak und →Stellarator üblich. →JET, →ITER.<br />

Es ist das Hauptziel der Forschung auf dem Gebiet der Plasmaphysik, nach geeigneten Verfahren zu suchen,<br />

die einen kontrollierten Ablauf der Fusionsreaktion in Form einer Kettenreaktion ermöglichen,<br />

um die<br />

freiwerdenden Energiemengen nutzen zu können. Bei der Fusion von Deuterium und Tritium<br />

zu 1 kg Helium<br />

wird eine Energie von rund 120 Millionen kWh frei. Das entspricht der Verbrennungswärme von 12 Millionen<br />

Kilogramm<br />

Steinkohle.<br />

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