09.01.2013 Aufrufe

H - LAN

H - LAN

H - LAN

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

A<br />

Abbrand<br />

Verhältnis der Anzahl der bereits erfolgten Spaltungen und der Anzahl der ursprünglich vorhandenen spaltbaren<br />

Kerne. Abbrand ist also ein Maß für das Verhältnis von verbrauchtem zu ursprünglich vorhandenem<br />

Brennstoff. In der Kerntechnik wird häufig der Begriff "spezifische Abbrand" - richtiger: spezifische freigesetzte<br />

Energie - benutzt. Für Leichtwasserreaktoren beträgt der spezifische Abbrand 50.000 bis 60.000 MWd/t<br />

Uran. Das bedeutet, dass etwa 50 bis 60 kg spaltbares Material pro Tonne eingesetzten Kernbrennstoffes<br />

gespalten und bei einem Wirkungsgrad des Kernkraftwerkes von 34 % in etwa 400 bis 500 Mio. kWh elektrische<br />

Energie umgewandelt wurden. Wesentlich höhere Abbrände und damit eine bessere Nutzung der Ressourcen<br />

sind in Schnellen Brutreaktoren und Hochtemperaturreaktoren möglich.<br />

Abfallaufbereitung<br />

Im →Kernbrennstoffkreislauf, insbesondere im Kernkraftwerk und bei der →Wiederaufarbeitung, fallen feste,<br />

flüssige oder gasförmige radioaktive Abfälle an. Sie müssen für die →Endlagerung aufbereitet werden. Man<br />

unterscheidet zwischen schwach-, mittel- und hochradioaktiven Abfällen. Ein anderes Unterscheidungskriterium<br />

ist die durch den radioaktiven Zerfall bedingte Wärmeentwicklung und die daraus resultierende Einteilung<br />

in wärmeentwickelnde und nicht-wärmeentwickelnde Abfälle. Schwach- und mittelradioaktive Abfälle<br />

werden mittels chemischer oder physikalischer Verfahren kompaktiert und dann die Konzentrate mit Zement<br />

verfestigt. Für hochradioaktive, wärmeentwickelnde Abfälle ist die Verglasung eine geeignete Methode zur<br />

Überführung in ein endlagerfähiges Produkt.<br />

Abfälle, radioaktive<br />

Radioaktive Stoffe, die beseitigt werden sollen oder aus Strahlenschutzgründen geordnet beseitigt werden<br />

müssen.<br />

Abfälle, radioaktive, Kernkraftwerk<br />

In den Kernkraftwerken fallen einerseits Betriebsabfälle und andererseits ausgediente (abgebrannte) Brennelemente<br />

als radioaktive Abfälle an. Die radioaktiven Betriebsabfälle entstehen durch Reinigungsmaßnahmen<br />

des Kühlkreislaufes, des aus Kontrollbereichen abzugebenden Wassers und der Luft sowie durch Reinigung<br />

der Anlage. Zur Reinigung des Kühlkreislaufes werden z. B. bei Druckwasserreaktoren Ionenaustauscherharze<br />

und Filterkerzeneinsätze verwendet. Zur Reinigung des abzugebenden Wassers werden Eindampfanlagen,<br />

Zentrifugen und Ionenaustauscherfilter eingesetzt. Zur Luftreinigung dienen Filter. Bei der<br />

Reinigung der Anlage fallen insbesondere brennbare und pressbare Abfälle an. Diese Rohabfälle werden<br />

entweder direkt im Kernkraftwerk oder in einer externen Abfallkonditionierungsanlage behandelt. Die Verarbeitungsverfahren<br />

wie Trocknen, Pressen oder Verbrennen bringen eine starke Volumenverminderung.<br />

Bei einem Siedewasserreaktor mit einer elektrischen Leistung von 1.300 MW fallen pro Betriebsjahr etwa<br />

folgende Rohabfallmengen an:<br />

250 m 3 Papier, Kunststoffe, Bauschutt<br />

20 m 3 Konzentrate aus der Abwasseraufbereitung<br />

7 m 3 Ionenaustauschharze aus der Kühlmittelreinigung<br />

6 m 3 Metallteile<br />

3 m 3 Schlämme und Öle<br />

Nach entsprechender Konditionierung ergibt sich eine Menge von etwa 50 m 3 radioaktiver Betriebsabfälle<br />

mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung. Die Menge der Abfälle aus der Entsorgung der jährlichen Entlademenge<br />

der abgebrannten Brennelemente, ist vom Entsorgungsweg abhängig: Bei einer Wiederaufarbeitung<br />

entstehen rund 10 m 3 radioaktive Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung und etwa 3 m 3<br />

wärmeentwickelnde Abfälle – die verglasten hochradioaktiven Spaltprodukte. Bei der direkten Endlagerung<br />

der abgebrannten Brennelemente fallen rund 45 m 3 wärmeentwickelnde Abfälle an.<br />

1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!