18.02.2013 Aufrufe

Archiv für slavische Philologie

Archiv für slavische Philologie

Archiv für slavische Philologie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Zu den ältesten slavisch-keltiachen Bezieliuug-eu. 95<br />

cula, aruss. KopoötH, grruss. /cörohi, korohha. Cf. lat. cor bis. Au<br />

german. Vermittlung darf man nicht denkeu: ahd. chorp^ mitteld, korp<br />

zeigeu veränderte Konsouanteu. Dagegen ist keltische Vermittlung wahr-<br />

scheinlich: cf. ir. co7'h in der Bedeutung Wagen, »vermutlich zunächst<br />

ein aus Flechtwerk hergestellter« (Stokes, *J1). Guna, guna. Grruss.<br />

(/unu, guna: altes abgetragenes Kleidungsstück, klr. guüa^ c. lioune:<br />

Wollenzeug, dickes Tuch, bulg. güiia: Pelz, güiia: Oberkleid aus Ziegen-<br />

wolle. Cf. mittellat. gunna: Pelz, weibliche und Mönchs-Oberkleidung,<br />

mittelgriech. yovva^ yovvvu. Daß dieses Wort den Kelten bekannt war,<br />

ist ersichtlich aus kymr. gwn: Leibrock (Stokes, 281, leitet auch das lat.<br />

Wort aufs gall. zurück). Sekyru. Altslav. ceKiipa, e. sekera^ grruss.<br />

sokera^ aekera, klr. sokira etc. Cf. lat. secürin.<br />

Möglicherweise zeigen die beiden nächsten in die gemein<strong>slavische</strong><br />

Ursprache geratenen romanischen Worte von lautlicher Seite auf keltische<br />

Vermittlung. Dies ist zunächst k^mot)•o (altslav. KtMOTpii, c., poln.<br />

kmot)\ obersorb. kmötr^ grruss. dial. kmob^: Pate) aus \2X. cornpäter\<br />

den Wechsel mp in m vgl. mit dem Übergang von lat. mp in mm^ mh in<br />

den britannischen Sprachen: kymr. ymlieraicdr ;» Kaiser«, imperator^<br />

cgmhell und cyrnmidl »nötigen« compellö] tgmmest »Sturm«, tempes-<br />

tas etc. (Pedersen, Vergl. Gr. I, 237) i). Zweitens hiöika (kirchenslav.<br />

lostika., serb. Ibcika^ slov. lodika^ c. locika, klr. lo6ica: wilder Lattich)<br />

aus *foktlkaj lat. lactaca (s. A. Meillet, op. c, S. 180); der Ersatz von<br />

II durch i kann man als Resultat keltischer Vermittlung verstehen, denn<br />

in vielen keltischen Sprachen (gerade den britannischen) ging lat. ü in 7<br />

über, wobei die vermittelnde Stufe ü in tiefes Altertum zurückgeht: bret.<br />

kih^ kymr. cih aus lat. cupa\ bret. dir Stahl aus lat. durus (Pedersen,<br />

Vergl. Gram. I, §§ 33, 128). Wenn wir zulassen, daß in der Zahl kel-<br />

tischer Mundarten, die mit den Venedern, Bojern usw. in die Nach-<br />

barschaft der Slaven rückten, solche waren, die ü in ü (daraus weiter i)<br />

verwandelten, so erklärt dies vielleicht die Lautzusammensetzung<br />

des Wortes zid~o der Jude; es gelangte zu den Slaven aus romanischem<br />

Milieu (wo lat. j m z tiberging; vgl. ital. giudeo, franz./«//) durch die<br />

Vermittlung der Kelten, die romanisches zud- in zid- verändert hatten 2).<br />

Etymologisches Wörterbuch, ebenso dArbois de Jubainville, Les Celtes,<br />

SS. 69—77.<br />

1) Möglich, daß dialekt. im Gemeinslav. auch bekannt war *kopotr%: cf.<br />

kirchenslav. kqpefra, kupetra :<br />

Patin.<br />

2) Die Erklärung des slav. üh aus vorausgesetztem türk. *dziid, das ein-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!